Seite:Keplers Traum 148.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
129.

Da Kepler hier auf das Wesen der Finsternisse, sowohl wie solche von der Erde, als auch vom Monde aus gesehen werden, näher eingeht, so will ich zum besseren Verständniss des Ganzen zunächst eine kurze Definition der Sonnen- und Mondfinsternisse für die Erde geben, auf welche ich dann bei der weiteren Ausführung der Noten Keplers Bezug nehmen werde.

Die Finsternisse entstehen durch die Beschattung der Planeten unter sich. Die Erde sowohl, wie der Mond werfen, von der Sonne beleuchtet, Schatten hinter sich, die lang genug sind, um sich gegenseitig zu erreichen. Denn die Länge des Erdschattens beträgt 1 350 000 – 1 400 000 km, die des Mondschattens 370nbsp;000 bisnbsp;380 000 km. Fig. 20.

Eine Mondfinsterniss ereignet sich, wenn die Erde zwischen Sonne und Mond, eine Sonnenfinsterniss, wenn der Mond zwischen Sonne und Erde tritt. Läge die Bahn des Mondes in der Ebene der Ekliptik, so würde bei jedem Umlauf des Mondes einmal eine Sonnen- und einmal

Empfohlene Zitierweise:
Johannes Kepler: Keplers Traum vom Mond. B. G. Teubner, Leipzig 1898, Seite 120. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Keplers_Traum_148.jpg&oldid=- (Version vom 9.9.2019)