Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1812 II 050.jpg

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und sie hätten einen schönen Prinzen von sieben Jahren. Da sprach der Vater: „nun und nimmermehr ist das wahr, das ist ein schöner König, der in einem zerlumpten Schäferrock hergeht.“ Da ward er zornig, drehte seinen Ring herum, ohne an sein Versprechen zu denken und wünschte beide, seine Gemahlin und seinen Prinzen, zu sich. In dem Augenblick waren sie auch da, aber die Königin, die klagte und weinte und sagte, er hätte sein Wort gebrochen und sie unglücklich gemacht; doch weil sie einmal da war, mußte sie sich wohl zufrieden geben; aber sie hatte Böses im Sinn.

Da führte er sie hinaus vor die Stadt auf den Acker und zeigte ihr das Wasser und wo das Schiffchen war abgestoßen worden und dann sprach er: „ich bin müd, setz’ dich nieder, ich will ein wenig auf deinem Schooß schlafen.“ Da legte er seinen Kopf auf ihren Schooß und sie lauste ihn ein wenig, bis er einschlief. Als er eingeschlafen war, zog sie den Ring von seinem Finger und den Fuß, den sie unter ihm stehen hatte, zog sie auch heraus und ließ nur den Toffel unter ihm liegen; dann nahm sie ihren Prinzen und wünschte sich wieder in ihr Königreich. Als er aufwachte, da lag er da ganz verlassen und seine Gemahlin mit dem Prinzen war fort und der Ring vom Finger auch, nur der Toffel stand noch da zum Wahrzeichen. „Nach Haus zu deinen

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 2 (1815). Berlin 1815, Seite 50. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_II_050.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)