Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1812 II p 009.jpg

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die Hände geben wollten. Für einzelne Fälle mag die Sorge recht seyn und da leicht ausgewählt werden; im Ganzen ist sie gewiß unnöthig. Nichts besser kann uns vertheidigen, als die Natur selber, welche gerad diese Blumen und Blätter in dieser Farbe und Gestalt hat wachsen lassen; wem sie nicht zuträglich sind, nach besonderen Bedürfnissen, wovon jene nichts weiß, kann leicht daran vorbeigehen, aber er kann nicht fordern, daß sie darnach anders gefärbt und geschnitten werden sollen. Oder auch: Regen und Thau fällt als eine Wohlthat für alles herab, was auf der Erde steht, wer seine Pflanzen nicht hineinzustellen getraut, weil sie zu empfindlich dagegen sind und Schaden nehmen könnten, sondern lieber in der Stube begießt, wird doch nicht verlangen, daß jene darum ausbleiben sollen. Gedeihlich aber kann alles werden, was natürlich ist, und darnach sollen wir trachten. Uebrigens wissen wir kein gesundes und kräftiges Buch, welches das Volk erbaut hat, wenn wir die Bibel obenan stellen, wo solche Bedenklichkeiten nicht in ungleich größerm Maaß einträten; der rechte Gebrauch

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 2 (1815). Berlin 1815, Seite IX. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_II_p_009.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)