Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1812 I 124.jpg

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überschiffen, der fragte ihn, was er wisse? „Ich weiß alles.“ – „So sag mir, wann werd’ ich einmal abgelöst werden und ein anderer die Leute überschiffen?“ – „Wenn ich wieder komme.“

Nachdem der Holzhacker drüben war, kam er in die Hölle, da sahs schwarz und rusig aus, der Teufel aber war nicht zu Haus, nur seine Frau saß da. Der Holzhacker sagte zu ihr: „guten Tag, Frau Teufelin, ich bin hierher gekommen und möchte die drei goldenen Haare haben, die euer Mann auf dem Kopfe trägt; auch mögt ich wissen, warum eine Prinzessin nicht kann geheilt werden, warum ein tiefer Marktbrunnen ohne Wasser, und ein Feigenbaum ohne Früchte ist, und warum ein Schiffer nicht abgelöst wird.“ Die Frau erschrack und sagte: „wenn der Teufel kommt und findet dich hier, so frißt er dich gleich auf, die drei goldenen Haare kannst du nimmermehr kriegen, weil du aber so jung noch bist, so dauerst du mich, und ich will sehen ob ich dich erretten kann.“ – Der Holzhacker mußte sich unter das Bett legen, und kaum hatte er ein Weilchen da gelegen, da kam der Teufel nach Haus: „guten Abend Frau,“ und fing an sich auszuziehen und sagte dann: „wie ist mir in der Stube! ich rieche, ich rieche Menschenfleisch, da muß ich einmal nachsehen.“ – „Was wirst

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 1 (1812). Berlin 1812, Seite 124. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_I_124.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)