Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1812 I 233.jpg

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Fundevogel: „nun und nimmermehr.“ So sprach Lehnchen: „werde du zum Teich und ich die Ente drauf!“ Die Köchin aber kam herzu und als sie den Teich sahe, legte sie sich drüber hin und wollte ihn aussaufen. Aber die Ente kam schnell geschwommen, faßte sie mit ihrem Schnabel beim Kopf und zog sie ins Wasser hinein, da mußte die alte Hexe ertrinken. Da gingen die Kinder zusammen nach Haus, und waren herzlich froh, und wenn sie nicht gestorben sind, leben sie noch.


52.


König Droßelbart.


Ein König hatte eine Tochter, die war wunderschön, aber so stolz und übermüthig, daß sie aus Eigensinn einen Freier nach dem andern abwies und Spott mit ihnen trieb. Der König ließ einmal ein großes Fest anstellen, und lud dazu alle heirathslustigen Männer ein, die wurden in eine Reihe, nach ihrem Rang und Stand geordnet, erst kamen die Könige, dann die Herzogen, Fürsten, Grafen und Barone, zuletzt die Edelleute, da wurde die Königstochter durch die Reihen geführt, aber an jedem hatte sie immer etwas auszusetzen. Besonders machte sie sich über einen guten König lustig, der ganz oben an stand und dem das Kinn krumm gewachsen

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 1 (1812). Berlin 1812, Seite 233. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_I_233.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)