Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1812 I 261.jpg

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ihm eine goldne Feder ausschoß, worauf er schnell fortflog. Die goldne Feder wurde nun des andern Morgens hin zum König gebracht, der alsbald seinen Rath versammelte. Jedermann erklärte aber einmüthig, daß diese Feder allein mehr werth wäre, als das gesammte Königreich. So sprach der König: „nun hilft mir die eine Feder zu nichts, sondern ich will und muß den ganzen Vogel haben.“

Da machte sich der älteste Sohn auf, und gedachte den goldenen Vogel schon zu finden. Und wie er eine Strecke gegangen war, kam er an einen Wald; vor dem Wald saß ein Fuchs, gleich nahm er seine Flinte und zielte auf ihn. Da hub der Fuchs an: „schieß mich nicht, so will ich dir guten Rath geben, ich weiß schon, wo du hin willst, du denkst den goldenen Vogel zu suchen, wenn du nun heut Abend in ein Dorf kommst, wirst du zwei Wirthshäuser stehen sehen, gegeneinander über, im einem gehts hell und lustig her, geh aber nicht in das hinein, sondern ins andere, wenn es dich schon schlecht ansieht!“ Der Sohn aber dachte: was kann mir ein Thier ordentliches rathen, nahm die Flinte und drückte ab, aber er fehlte den Fuchs, der nahm den Schwanz auf den Rücken und lief schnell zum Wald hinein. Der älteste Sohn setzte seine Reise fort, und Abends kam er in das Dorf, wo die beiden

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 1 (1812). Berlin 1812, Seite 261. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_I_261.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)