Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1812 I 284.jpg

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kommt, seine einzige schöne Tochter heirathen soll, aber ich hab’ einmal meinen Kopf drauf gesetzt, und thus nicht, und wenns die ganze Welt haben wollt.“ – „Hört einmal, geht das nicht, daß sich ein anderer in den Kasten setzt und die Königstochter kriegt?“ – „O ja, das geht auch.“ – „So will ich mich an eure Stelle hineinsetzen.“ Da stieg der Schneider aus, der Schäfer ein; der Schneider machte den Kasten noch zu, und der Schäfer ging bald unter. Der Schneider aber nahm die ganze Heerde des Schäfers und trieb sie heim.

Die Bauern aber wunderten sich, wie das zugegangen, daß er wieder käme, und obendrein die vielen Schaafe hätte. Der Schneider sagte: „ich war untergesunken, tief, tief! da fand ich auf dem Grund die ganze Heerde, und nahm sie mit heraus.“ Die Bauern wollten sich da auch Schafe holen, und gingen mit einander hinaus ans Wasser; den Tag war der Himmel ganz blau mit kleinen weißen Wolken, da riefen sie: „wir sehen schon die Lämmer unten auf dem Grund!“ Da sprach der Schulz: „ich will erst hinunter, und mich umsehen, und wenn es gut ist, will ich euch rufen.“ Wie er nun hineinstürzte, rauschte es in dem Wasser: plump! da meinten sie er riefe ihnen zu: kommt! und stürzten sich alle hinter

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 1 (1812). Berlin 1812, Seite 284. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_I_284.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)