Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1812 I 292.jpg

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die Erde, du wirst Segen davon haben, deine Frau wird zwei goldene Jungen zur Welt bringen, das Pferd wird zwei goldene Füllen bekommen, und aus der Erde werden zwei goldene Lilien aufwachsen.“ Der Mann gehorchte, und die Weissagung traf ein. Die zwei goldne Kinder wuchsen heran und wurden groß, und sagten: „Vater, wir wollen ausziehen in die Welt, wir setzen uns auf die goldenen Rosse, und an den goldenen Lilien könnt ihr sehen, wie es uns geht: ›sind sie frisch, so sind wir gesund; sind sie welk, sind wir krank; fallen sie um, sind wir todt.‹“ Damit ritten sie fort und kamen zu einem Wirthshaus, darin war viel Volk, und als das die zwei Goldkinder auf den Goldpferden sah, fing es an zu spotten; da wurden sie bös, und der eine schämte sich, kehrte um und ritt wieder nach Haus, der zweite aber ritt fort. Da kam er zu einen Wald, die Leute aber vor dem Walde sagten ihm, er dürfe nicht hindurchreiten, es sey voll Spitzbuben darin, die würden übel mit ihm umgehen; das Goldkind aber ließ sich nicht schrecken und sprach: „ich muß und soll hindurch!“ Dann nahm er Bärenfelle und überzog sich und sein Pferd damit, daß nichts mehr von Gold zu sehen war, und so ritt er in den Wald hinein. Bald darauf hörte er in den Gebüschen rufen: „hier ist einer!“ Ein anderer aber

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 1 (1812). Berlin 1812, Seite 292. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_I_292.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)