Friedr. Schulz in s. kleinen Romanen Bd. 5. Lpz. 1790. S. 269-88. nur zu weitläuftig erzählt, wiewohl ohne Zweifel aus mündlicher Sage. Wie weit übertrifft es dennoch seine übrigen Märchen! Eins in Büschings Sammlung hat anfangs S. 287. einige Züge aus dem unsrigen, geräth aber bald nachher heraus und in den französischen Stil.
hängt genau mit einigen Daumlingssagen, besonders dem französ. kleinen poucet zusammen. Der ganz doppelartige Charakter des Daumerling (pulgarejo Pollux[1]) erscheint schon in der uralten Mythe und geht z.B. in unserer Sprache nur halbrecht in Dummling[2], Dümmling über, während das alte thumb, wie noch jetzt das Englische, eine mildere Bedeutung hat. Die eigentliche Ausführung einer so merkwürdigen Fabel würde hier zu viel ableiten.
Oberlin giebt ein Stück dieses Märchens nach dem Dialect der Gegend von Lüneville in seinem Essai[3], sur le patois.
Auch in deutschen Erzählungen wird Hänsel als ein Daumling dargestellt. Es sind sechs Kinder, er ist das siebente. Wie sie im Wald beim Menschenfresser sind, sollen sie ihn frisiren, der Daumling aber springt ihm ins Haar, zupft ihn und kommt immer wieder. Darauf Nachts die Verwechslung der sieben Kronen mit den sieben rothen Kappen. In den Meilenstiefel thut der Daumling alle Geldbeutel und Kostbarkeiten.
vergl. den Eingang von nennillo e nenella im Pentamerone.[4]
ähnlich damit No. 64, II. dasselbe Märchen aber in dem jüdischen Maasähbuch c. 134. vom Rabbi Chanina, nur wird der König aufmerksam auf die Prinzessin mit den goldenen Haaren, durch ein einzelnes Haar, das ein Vogel einmal ihm auf die Achsel fallen läßt. Bei Straparola mit einiger Veränderung in den Motiven von Livoret
Anmerkungen (Wikisource)
Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 1 (1812). Berlin 1812, Seite IX. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_I_397.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)