Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1856 III 181.jpg

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Sagen unläugbar. Dieses Märchen ist also ein merkwürdiges Gegenstück zu dem Simeliberg (Nr. 142), der Harzsage von der Dummburg (Otmar 235), die sich ebenfalls in der 1001 Nacht (6, 342) findet, und zu dem von den drei Vügelkens (Nr. 96). Auch das ungarische Märchen der Weltlohn bei Gaal Nr. 11 gehört hierher. Das Einschließen des Teufels (denn ein böser Geist ist es, wie in der orientalischen Erzählung) in eine Flasche, kommt mehr vor, z. B. in der Sage vom griechischen Zauberer Savilon (Zaubulon, Diabolo), wo Virgilius ihn befreit (s. Reinfr. von Braunschweig. Hanöv. Hs. Bl. 168–171 und Dunlop bei Liebrecht S. 186. 187) und im Galgenmännlein. Die List, wodurch er bezwungen wird, ist dieselbe, wodurch der unerschrockene Schmied (Anmerkung zu Nr. 81) sich befreit.


100.
Des Teufels rußiger Bruder.

Aus Zwehrn. Andere Erzählungen bei Müllenhoff Nr. 592, Meier Nr. 74, Zingerle Nr. 18, Pröhle Kinderm. Nr. 71. Die alte Sage von dem Bärenhäuter, welche schon im Simplicissimus (3, 896) erzählt wird: als eine Österreichische in J. F. hor. subseciv. 4, 355 folg., daraus in Happels relat. curios. 2, 712. In einer österreichischen Stadt soll auch noch sein Bild sich finden; vergl. Arnims Tröst Einsamkeit und seine Erzählung „Isabelle von Ägypten“. Dort überläßt ihm der Wirth eine seiner Töchter, wegen der künstlichen Bilder die der Geist für ihn gemalt hatte. Die Idee eines Bärenhäuters gibt schon Tacitus (Germ. 31) an, et aliis Germanorum populis usurpatum raro et privata cujusque audentia apud Chattos in consensum vertit, ut primum adoleverint, crinem barbamque submittere nec nisi hoste caeso exuere votivum obligatumque virtuti oris habitum. ignavis et imbellibus manet squalor. Auch Baldurs Rächer wäscht sich nicht die Hand, kämmt sich nicht das Haar, bis er Baldurs Feind in die Flammen getragen (Völuspâ 33). Der junge Harald Haarfager thut nach Snorri das Gelübde sich nicht eher das Haar zu schneiden und zu kämmen als bis er sich gang Norwegen unterworfen habe; vergl. P. E. Müller über Snorris Quellen S. 14. 15. Merkwürdig die gar nicht christliche Ansicht

Empfohlene Zitierweise:
Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 3 (1856). Dieterich, Göttingen 1856, Seite 181. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1856_III_181.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)