Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1856 III 228.jpg

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Schluß

post haec preterea patris sortitur honorem
     sicque regit regum rex duo regna duum.

Über den Inhalt vergl. die Anmerkung zu Hans mein Igel (Nr. 108). Eigentlich müßte nach der Belauschung des geheimnisreichen Zaubers Unglück erfolgen, wenigstens Störung des irdischen Glücks, wie es erfolgt, nachdem Psyche den Amor beleuchtet hat, bei der Melusine, dem Schwanenritter u. a. Bei dem Hans mein Igel ist die Spur in dem Umstand, daß er schwarz wird und erst muß geheilt werden, hier darin zu erkennen daß der Jüngling ängstlich entfliehen will.

ergo gener mane surgit somno satiatus
     pelle volens asini sicut et ante tegi;
quam non inveniens, multo stimulante dolore,
     de sola cepit anxius esse fuga.

Und indem er dem Alten antwortet

     ita faciam tecumque manebo
et precor ut finem dent bona cepta bonum.

Serbisch bei Wuk Nr. 9, wo es eine Schlange ist, die nächtlich ihre Haare abstreift. In einer ähnlichen Erzählung bei Wuk Nr. 10 entsteht wirklich Unheil aus dem Verbrennen des Schlangenhemdes. Ein indisches Märchen das unserm ganz nah kommt, ist in den Altd. Wäldern (1, 165–167) mitgetheilt. Im persischen ist es gleichfalls bekannt, wie Firdusi (Görres 2, 441. 442) zeigt.


145.
Der undankbare Sohn.

Aus Schimpf und Ernst Cap. 413. Ganz in der Art wie Großvater und Enkel (Nr. 78), der zarten Kindheit vor allen nahliegend und eindringlich. Älter und mehr legendenmäßig bei dem Dominikaner Thomas von Cantimpre aus dem 12ten Jahrhundert, der das Märchen als mündliche Überlieferung mittheilt; vergl. Büsching in Schlegels Museum (4, 32. 33), der noch ein anderes Buch

Empfohlene Zitierweise:
Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 3 (1856). Dieterich, Göttingen 1856, Seite 228. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1856_III_228.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)