dies bekundet schon an und für sich den nordischen Ursprung der Erzählung, in gleicher Weise wird derselbe durch die schrittweis vorsichgehende Corrumpirung dieses Grundzuges auf dem Wege von Norden nach Süden dargelegt. In der ursprünglichen Form des Märchens bildet das Eis eine schon fertige Decke über dem Wasser, wenn man eine kleine offene Wuhne nicht rechnet, welche ebenfalls Nachts immer auf’s Neue zufriert (vgl. Lb., wo, obgleich von Eis nicht mehr die Rede ist, die Wuhne sich als ein Loch, welches das Zerreissen des Schwanzes verursacht, beibehalten hat). Eine Abweichung von dieser Urform ist schon da eingetreten, wo aus dem Eise eine allmählich zufrierende Wasserfläche geworden ist. Zugleich ist der Schwanz an sich als Angelgerät ungenügend geworden, weshalb an seinem Ende ein Eimer (Ad ‘a. Jitti’, Ha 3), ein Topf (Ha 4), ein Sack (Ha 4) oder ein Korb (Bg, Dd 8, Hd 1) befestigt wurde. Dann tritt das Eis in Gestalt von einigen Klumpen auf, welche in die erwähnten Behälter hineingeraten. Diese Eisklumpen werden vom Fuchse erst nur Fische genannt (Fa 3), bald aber werden sie wirklich zu Fischen (Fa 1, und 2 als Verkürzung von 1) und aus Fischen zu Steinen (Dd 11, Fa 7, 8, 9; vgl. He 2), oder sie werden bloss zu Wasser verwandelt (Fd 1; daraus 2, wo ein Gefäss nicht mehr nötig ist). Zuletzt als der Schwanz auf trocknen Boden gekommen ist, ist es einfach eine schwere Holzkeule (Oa 2), welche seine Verstümmlung verursacht.
Auf das Festfrieren des Schwanzes folgt das Zerreissen desselben, während er hinaufgezogen wird. Daraus entsteht bei dem Tiere, welches mit seinem Schwanze gefischt hat, die Kürze desselben, welche von da an eine dauernde Eigenschaft der Gattung verbleibt. Der ursprüngliche Zweck des Märchens scheint also gewesen zu sein, die bei manchen Tieren beobachte Kürze des Schwanzes zu erklären. Als ein solches Tier erscheint in erster Linie der Bär: in Finnland, dem Gouvernement Olonetz, Ingermanland, Estland, Lappland, Schweden und Norwegen. Andere Tiere mit kurzem Schwanze, der Hase (Aj, k ‘c.’), oder das Kaninchen (Ob) treten bisweilen zufällig an die Stelle des Bären. Recht häufig findet sich aber an seiner Statt der langschwänzige
Kaarle Krohn: Bär (Wolf) und Fuchs. Suomalaisen Kurjallisuuden Seuran Kirjapainossa, Helsingissä 1889, Seite 29. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Krohn_B%C3%A4r_(Wolf)_und_Fuchs.djvu/31&oldid=- (Version vom 1.8.2018)