Seite:Krohn Bär (Wolf) und Fuchs.djvu/63

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für ursprünglicher als die Berichtigung schon deswegen ansehen, weil sie das vorliegende Märchen mit der vorher besprochenen Erzählung vom Besudelt werden (VIII.) verbindet, und weil sie fast in allen Teilen von Europa (A ‘b.?’, Ba, Da 1, 3, Dd 2, 4, Ha 1, 4, Hd 1, 2) vorkommt. Die Erklärung als Gesänge des Vaters ist dagegen sicher eine echt finnische Eigenheit, da sie schon in einer so alten Variante wie der wermländischen (Ao ‘a. Werml. 1’) sich findet. Die Wiederholung des Sprichwortes, obgleich sie nicht überall vorkommt, war doch zweifellos schon von Anfang an notwendig, denn in der ursprünglichen Form warf das tragende Tier (nach vorhergegangener Drohung: nur Ao, s, i ‘a. Werml. 3, Pohjois-I., b. Itä.-K.’) offenbar schliesslich das getragene ab, und da es das erste Mal sich vermutlich mit der oben erwähnten Erklärung begnügte, so musste es wenigstens noch ein Mal dasselbe Sprichwort hören, um hinter den wahren Sachverhalt zu kommen und darüber richtig in Wut zu geraten. Ob es ursprünglich mehr als einmal die Sache von neuem hören musste, ehe es dahinter kam, das ist aus den bisher gesammelten Varianten schwer zu entscheiden, aber einigermassen wahrscheinlich ist es, dass die Dreizahl, welche besonders in den Königsmärchen herrscht, hier erst später eingeschoben worden ist.

Diese gleichmässige Tiermärchenkette, welche sich aus den vier vorliegenden Fuchsmärchen zusammensetzt, wird vollständig nur bei den nach Finnland und Estland eingewanderten Schweden, sowie, durch die Vermittlung derselben, bei den West- und Südfinnen einerseits und bei den Russen sowie, unter ihrem Einflusse, bei den Ost- und Nordfinnen andrerseits angetroffen, sonst hat sie sich nur teilweise bewahrt. Da könnte man nun wohl die Vermutung aufstellen, dass die Russen sie von den Skandinaviern entlehnt haben, zu der Zeit als diese noch überall in Russland umherstreiften. In diesem Falle wäre diese Märchenkette eine skandinavische oder im Hinblick darauf, dass die germanischen Völker Mitteleuropas sie schon früher, wenigstens teilweise, mit sich nach Süden und Westen brachten, und dass sie also zweifellos bei der Kolonisation Skandinaviens aus Mitteleuropa dahin gedrungen ist und nicht umgekehrt, am besten eine allgemein

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Kaarle Krohn: Bär (Wolf) und Fuchs. Suomalaisen Kurjallisuuden Seuran Kirjapainossa, Helsingissä 1889, Seite 61. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Krohn_B%C3%A4r_(Wolf)_und_Fuchs.djvu/63&oldid=- (Version vom 1.8.2018)