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oder zu einem Vogel im allgemeinen geworden ist (Al ‘b. Pulkk.’). Die Art des Bemalens ist ursprünglich zweifellos das Brennen, da in Finnland die gewöhnliche Folge davon das Versengt werden der Hare des Bären ist, wonach zu schliessen das ganze Märchen zur Erklärung des verbrannten Aussehens der Hare des Bären erfunden scheint (Aj, m ‘a. Eno, Rautav., Ristij.’; vgl. Aj, m ‘b. Kaavi, Ristij., Kij. 1’). Ausserdem ist jenes in Afrika auftretende Eingravieren mit dem Messer schon im Hinblick auf die Waffe, deren Anwendung ganz unnatürlich ist, als eine spätere Aenderung zu betrachten. Der als Scheiterhaufen in Finnland vorkommende Heuschober (Am ‘b. Kij. 1’ Kornfeim) erscheint aus dem Grunde natürlicher, weil er leichter in Brand geraten kann, wie der Fuchs mit seinen Klauen Feuer ausmacht. In Lappland hat sich dieser zufällig vorhandene Heuschober zu einer vom Bären selbst gegrabenen Teergrube entwickelt, in welcher er bis auf die Knochen verbrennt. Daran hat sich dann wieder die Erzählung vom Fuchse angeschlossen, der die übrig gebliebenen Knochen in einen Sack sammelt und für den Sack vom Menschen Renntiere erhält[1], die Renntiere von anderen Tieren schlachten lässt und diese endlich durch Erschrecken davonjagt.[2] Diese lappländische Form hat sich später auch unter den Finnen verbreitet, wie aus einigen in Uleåborgs-Län vorkommenden Varianten hervorgeht (Ao, m ‘a. Torn.-L., b. Pulkk’; vgl. Am ‘b. Sotkam.’[3] das vermutlich eine Mischform ist).

Zum Schlusse ist als Gegenstück zu dem zuletzt besprochenen


  1. Als Tiermärchen sonst noch zu finden: Ga (Veckenstedt, Zam. No. 120. 37, II. S. 177); Ha (vgl. Afanasiew, Сказки I³. No. 7b, S. 40); Hc 1 (Rudtschenko, II. No. 4, S. 6), 2 (vgl. IV. Hc 1), 3 (Afanasiew, Сказки I³. No. 1d, S. 11), 4 (Tschubinski, No. I. 38, S. 114); He 1 (Krauss, I. No. 8, S. 28 u. 30), 2 (Karadschitsch, No. 50 = Hahn, II. S. 304); Mc (Reinisch, I. No. III. 3 u. 7, S. 202 u. 218).
  2. Als Tiermärchen sonst noch: Ob (Harris, 1884, No. XXIV. S. 111).
  3. Die Erzählung, in der die Ohren und der Schwanz des Tieres bei der Ankunft des rechtmässigen Besitzers derselben an eine sumpfige Stelle gesteckt werden, findet sich als Tiermärchen sonst noch: He 1–2 (wie Anm. 1) u. Ob 1–3 (Harris, 1883, No. XX, S. 104 u. 1884 No. XXXIX, S. 183 sowie No. XLI, S. 191).
Empfohlene Zitierweise:
Kaarle Krohn: Bär (Wolf) und Fuchs. Suomalaisen Kurjallisuuden Seuran Kirjapainossa, Helsingissä 1889, Seite 69. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Krohn_B%C3%A4r_(Wolf)_und_Fuchs.djvu/71&oldid=- (Version vom 1.8.2018)