Johann Lorenz Schiedmayer, Carl Dieudonné: Kurze Anleitung zu einer richtigen Kenntniß und Behandlung der Forte-Pianos | |
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Das Forte-Piano ist ein Tonwerkzeug, das vermittelst der über einen Resonanzboden gespannten Saiten, welche durch einen mit einer Taste in Bewegung gesetzten Hammer angeschlagen und in Schwingung gebracht werden, somit erklingen, seinen Ton von sich giebt. Davon, daß die vibrirende Saite von dem mit-vibrirenden Resonanzboden und dem zweckmäßigen Bau des Kastens in ihren Schwingungen gehörig unterstützt werde, hängt der gute Ton der Saite ab.
Zum guten Tone gehört also zunächst ein zweckmäßig gebauter, gehörig großer und tiefer Kasten, der eine Saiten-Mensur möglich macht, die sich, so viel als möglich, der von mathematischen Regeln geforderten Länge der Saiten annähert. Dies ist jedoch nur vom Basse verstanden, da es in den mittlern und höhern Octaven nicht an Raum fehlt, um den Saiten die gehörige Länge zu geben. Aber für den Baß ist die Länge des Kastens um so wichtiger, als selbst bei den größten Flügel-Forte-Pianos die regelmäßige Länge
Johann Lorenz Schiedmayer, Carl Dieudonné: Kurze Anleitung zu einer richtigen Kenntniß und Behandlung der Forte-Pianos. Stuttgart: , 1824, Seite 8. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kurze_Anleitung_Forte-Piano_08.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)