Seite:Kurze Anleitung Forte-Piano 34.jpg

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bewirken, weil er dann dem Instrumente nicht so viel schadet, und dem Ohre der Zuhörer nicht beschwerlich fällt.

Sein Piano oder Pianissimo ist in den schnellen, so wie in den langsamen Noten immer deutlich. Er weiß, daß diese Modulation nur dann hohes Vergnügen gewährt, wenn die leisen Töne auf das genaueste und gewisseste gegeben werden, und der Zuhörer nicht über das zweifelhaft ist, was er gehört hat.

Das Crescendo, so lang auch der Zeitraum sey, den es dauern soll, weiß er so zu geben, daß man nie bemerkt, ob der jetzige Ton stärker ist, als der vorige war. Und dennoch führt er unvermerkt auf die höchste Stufe des Fortissimo, so wie er auch durch das Decrescendo das gespannte Gefühl wieder zur Ruhe bringt.

Bei dem Fortissimo täuschte er uns durch das Aufheben der Dämpfung, daß wir glaubten, die Fülle eines ganzen Orchesters zu hören. Jezt, im Pianissimo, giebt er uns durch eben dieses Mittel die sanften Töne der Harmonica.

Wie rein, wie flötenartig klingen die Discant-Töne, während die linke Hand ihnen consonirende Accorde entgegensetzt! Wie voll lautet der Ton des Basses, welcher elastisch leicht angeschnellt wird. Sparsam bringt er diese Schönheit an, damit der öftere Gebrauch nicht seine Wirkung verfehle.

Es weiß jeden Ton singen zu lassen, ohne sein Instrument anzustrengen, weil er jeder Taste den gehörigen Anschlag giebt.