Seite:Kurze Anleitung Forte-Piano 37.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

unser Wohlgefallen? Nur dadurch, daß er die Beschaffenheit des Forte-Piano überhaupt genau studierte, daß er das ebensogut kennt, was in der Natur desselben liegt, als dasjenige, was ihr unmöglich oder fremd ist; daß er sein Gefühl den Grenzen des Instruments unterzuordnen gelernt hat, und durch die richtige Kenntniß der mechanischen Behandlung (welche bei jedem Instrumente, ohne Ausnahme der Menschenstimme, Statt findet) nun in den Stand gesetzt ist, uns alles des fühlen zu machen, was er selbst fühlt.

Diesem Bilde mag ein anderes gegenüber stehen, welches zwar nicht nachahmungswürdig ist, aber doch zur Vermeidung des Fehlerhaften dienen kann.

Ein Spieler mit dem Rufe: „er spiele ausserordentlich, so etwas habe man nie gehört," setzt sich (oder wirft sich) zum Forte-Piano. – Schon die ersten Accorde werden mit einer Stärke angegeben, daß man sich fragt, ob der Spieler taub sey, oder ob er seine Zuhörer dafür halte? Durch die Bewegung seines Leibes, seiner Arme und Hände, scheint er uns begreiflich machen zu wollen, wie schwer die Arbeit sey, welche er unternommen. Er geräth in Feuer, und behandelt sein Instrument gleich einem Rachsüchtigen, der seinen Erbfeind unter den Händen hat, und mit grausamer Lust ihn nun langsam zu Tode martern will. Er will Forte spielen, allein, da er schon im Anfange die Töne übertrieben, so kann er keinen höhern Grad von Stärke mehr herausbringen. Er haut also, und