Seite:Kurze Anleitung Forte-Piano 58.jpg

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überzeugt werde. Der Stimmer spiele überdies nach geschehener Stimmung auf dem Clavier und durchgehe es gehörig, um der Stimmung, wenn sie hierunter etwas verlieren sollte, noch gehörig nachzuhelfen.

Kein Conzertspieler erlaube, daß, ehe er noch gespielt hat, auf seinem Forte-Piano irgend jemand spiele, oder etwas accompagnirt werde. Gar oft vergißt sich der Spieler auf dem reingestimmten Instrumente, das ihm behagt, oder bei der Begleitung, wo er die Stärke des ganzen Orchesters ausdrücken, es antreiben, oder zurückhalten will, und verderbt auf diese Art, oft wider seinen Willen, die reine Stimmung gänzlich.

Es wäre für den Forte-Pianospieler sehr vortheilhaft, wenn er nur so viel lernen würde, daß er eine Saite der andern gleichlautend stimmen könnte. Bei mehrmaligem Spielen in öffentlichen Conzerten würde er sich manche Verlegenheit ersparen. Oft ist das ganze Clavier rein gestimmt, und nur eine einzige Saite ist falsch. Wie viele Unannehmlichkeiten erduldet nicht das Ohr des Spielers, der der Stimmung seines Claviers in gar nichts nachhelfen kann und sich wegen jeder Kleinigkeit an den Stimmer wenden muß! Würde mancher Spieler der Natur des Tons, seiner Entstehung u. dgl. mehr nachdenken, würde er beherzigen, was oben S. 16 u. 17 von der Zusammenwirkung der Saiten bei einem rein gestimmten Claviere und der dadurch vermehrten Harmonie und Stärke des Instruments gesagt worden ist, – gewiß, er würde den Werth und