Seite:Kurze Anleitung Forte-Piano 72.jpg

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rührt es von einer unrichtig gewordenen Lage der Saiten oder der Claviatur her. Bei dem Flügel ziehen sich die Saiten gerne mit der Zeit links; die Abhülfe ist aber hier sehr leicht, weil man nur jeden einzelnen Hammer wieder auf die Saite richten darf. Bei dem Tafel-Forte-Piano ist dieser Umstand meistens eine Folge davon, daß das Brett, an welchem der dem Hammeranschlag zunächst liegende schmale Steeg befindlich ist, geschwunden und schmäler geworden und dadurch die Saiten etwas mehr gegen die hintere Wand des Instruments gerückt worden sind. Hier muß der Instrumentenmacher durch ein kleines Nachrücken der Claviatur helfen; durch Nachhülfe an einzelnen Hämmern würde sonst, wie vorhin berührt worden, das ganze Hammerwerk in Unordnung gerathen.

Der Stimmer hat auch jedesmal nachzusehen, ob die Hämmer sich alle gehörig arretiren, und da wo dies nicht der Fall ist, nachzuhelfen durch Biegung der Fänger, oder wo Fangleisten sind, durch Verdopplung der Lederfütterung. Es versteht sich jedoch, daß die Hämmer so viele Luft haben müssen, daß sie ohne die mindeste Streifung am Fänger oder der Fangleiste in die Höhe steigen können, weil sich die Taste sonst zu hart niederdrücken würde.

Wenn ein Forte Piano mit teutscher Mechanik durch unmäßiges Schlagen mißhandelt wird, so geschieht es oft, daß die pergamentenen Riemchen, mit denen die Haken an die Claviatur-Rahme befestigt sind, welche die Hämmer