Seite:Kurze Lebens-Notizen zu der Portrait-Gallerie merkwürdiger Luzerner auf der Bürgerbibliothek in Luzern.pdf/43

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100. Karl Niklaus Lang

von Luzern (geboren 1670, gestorben 1741), um die Bildung der Medizin hochverdienter, berühmter Arzt, Doktor ber Philosophie und Medizin, Mitglied des Großen Rates. Er genoss in und außer der Eidgenossenschaft den Ruf eines großen Gelehrten und Naturforschers; war Mitglied der kaiserlich leopoldinisch-karolinischen, der königl. französischen, der königl. preußischen Gelehrtengesellschaft, derjenigen in Siena, Bologna zc. Der berühmte, französische Pflanzenkenner Tournefort war sein Lehrer und Freund. Erschlug den an ihn ergangenen Ruf zum Leibarzt der Königin von Portugal aus. Sein Lieblingsstudium war die Naturkunde der Versteinerungen. Seine Sammlungen waren zur Zeit höchst bedeutend und reich an Geltenheiten. Von ihm haben wir die Beschreibung der Raphanie, d. h. der aus dem Genuß der giftigen Kornzapfen entstandenen Krankheit; eine nicht nur für ihre Zeit höchst gemeinnützige, sondern auch musterhafte Abhandlung, wie die Geschichte von Volkskrankheiten erforscht und beschrieben werden soll. Im Ganzen sind 21 Werke von ihm bekannt, welche aber nur zum Theil gedruckt sind. Die ungedruckten befinden sich auf der Bürgerbibliothek.


101. Franz Plazid Schumacher,

Schultheiss der Republik während zehn Jahren. Er starb 1742 Im Alter von 65 Jahren.