sich dahin erklärt und gebeten, daß ein jeder, dem was daran gelegen, Wahrheit von Unwahrheit zu unterscheiden, bey ihnen in geheim oder öffentlich, schriftlich oder gedruckt, genau, aber mit aufrichtigem Gemüth und in den Schranken einer unter gesitteten Völkern üblichen Ehrbarkeit, um alles, was Lehr und Leben, Einrichtung und besondere Geschichte betrift, nachfragen möchte, und auf jede Frage willige, wahre und gründliche Antwort erhalten solte.
Davon finden wir einige wenige Proben in den Büdingschen Samlungen, und sehen, daß die Brüder ihr Wort gehalten haben. Warum man aber diesen so sichern Weg, hinter die Wahrheit zu kommen, nicht vor genugsam gehalten, und dagegen den Brüdern zugemuthet, daß sie ihren Saft fahren lassen, die nöthigere Arbeit beyseite legen, auf die unsäglich viele Gegen- und Läster-Schriften antworten und das von den Gegnern einmal gegebene Aergerniß verewigen helfen solten, (weil nicht leicht ein Gegner unterrichtet seyn, sondern, wenn ihm auch zehnmal geantwortet würde, doch lieber recht und das lezte Wort haben will;) das mögen diese am besten wissen.
Unterdessen hat Herr Mag. Spangenberg eine von den Gegnern vergeblich erwartete Verrichtung auf sich genommen, indem er alle ihre Schriften zergliedert, ihre auch noch so oft beantwortete, zum theil sehr unverschämte
David Cranz: Kurze Nachricht von der Kirche Unitas Fratrum. s.n., s.l. 1762, Seite 5. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kurze_Nachricht_von_der_Kirche_Unitas_Fratrum.djvu/5&oldid=- (Version vom 1.8.2018)