Seite:Laster der Unzucht (Oest) 187.jpg

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ansehen, von der sie sich unmöglich selbst befreien können, weil es ihnen an Stärke fehlt und ihre zerrüttete Vernunft nicht einen gewöhnlichen Trieb, sondern eine Leidenschaft, die an Wuth gränzt, zu bezwingen hat. Giebt es hier ein anderes Mittel, als solche bedauernswürdige Geschöpfe Jahrelang nicht aus den Augen zu lassen? Ich kann mir keins als möglich gedenken. *)

Dies Verfahren kann aber auch wiederum weniger nothwendig werden, denn nicht alle befinden sich in gleich gefährlicher Lage. Manche haben dies Laster nicht lange, nicht oft hintereinander wiederholt getrieben, wozu eine natürliche Disposition des Körpers und so viele andere Umstände beigetragen haben. Dies stimmt denn entweder die Aufmerksamkeit etwas herab, oder gibt ihr eine gewisse Richtung auf besondere Gegenstände, Oerter und Zeiten, wo sie vorzüglich erfodert wird. Bei einigen bedarf es oft nur einer Aufklärung, eines Winkes, daß es sündlich


*) Ich werde nachher ein noch sichereres Mittel für diesen Fall beschreiben.
Campe.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Friedrich Oest: Wie man Kinder und junge Leute vor dem Laster der Unzucht verwahren könne. Wien 1787, Seite 187. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Laster_der_Unzucht_(Oest)_187.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)