Seite:Laster der Unzucht (Oest) 039.jpg

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über Schandthaten, wodurch ich Gott und mich selbst so sehr beleidiget habe! Ohngefähr in meinem sechzehnten Jahre wurde ich mir dieser Sünde bekannt; und trieb sie so lange, bis ich die zur Fortpflanzung bestimmten Theile meines Körpers gänzlich verwüstet hatte. Jetzt erst wurde ich auch auf die übrigen schrecklichen Folgen dieses Lasters, die ich nunmehr gleichfalls an mir selbst empfand, z. E. Mattigkeit, Unzufriedenheit, Traurigkeit, Schwäche des Gedächtnisses und der Urtheilskraft u. s. w. aufmerksam. Kurz ich finde mich jetzt ganz in dem Bilde, worin Tissot und andere jene Unglücklichen gezeichnet haben. Ist es also möglich, theuerster Mann, mir, durch Zuziehung geschickter Aerzte, ein Mittel zu verschaffen, wodurch ich meinen zerrütteten und entnervten Körper seine Stärke und Spannkraft widergeben kann: o so schreiben sie mir solches! Wenn ihnen auch gleich der Dank eines unbekannten Geretteten nicht lohnen kann, so wird ihnen doch Gott und Ihr eignes Herz lohnen. Werde ich mit der Zeit gerettet, dann sollen Sie meinen Nahmen wissen u.s.w.“

Empfohlene Zitierweise:
Johann Friedrich Oest: Wie man Kinder und junge Leute vor dem Laster der Unzucht verwahren könne. Wien 1787, Seite 39. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Laster_der_Unzucht_(Oest)_039.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)