Seite:Laster der Unzucht (Oest) 047.jpg

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dem doch wol kein Mensch, es müßte der ruchloseste seyn, lügen wird – ich fand davon die erste Nachricht in der Berliner Monatsschrift, wo Ihre Preisaufgabe angezeigt wird. *) O könnte ich Ihnen die Empfindungen herschreiben, die ich bei Lesung dessen fühlte! – Ich wollte erst gar nicht glauben, daß es das wäre, was ich begangen. Ich wollte mich genauer erkundigen; scheute mich aber vor dem Verdachte; weiß es also auch jetzt noch nicht recht gewiß – Nun sehe ich die Quelle, woher jetzt bei mir die Schwäche des Gedächtnisses, die Schwäche des Gesichts und die große Mattigkeit kommt, die ich besonders nach dem Essen empfinde, da ich doch in allem beständig die größte Diät beobachte. Sonst habe ich aber bis jetzt noch nichts bemerkt. – Ich bitte Sie also, so wie nur ein verführtes Kind seinen Vater bitten kann, retten Sie mich, wenn ich noch zu retten bin! Schlagen Sie mir ein Mittel vor, durch welches ich wieder hergestellt werden kann. Hier traue ich niemandem die


*) Und doch sollte es nicht gut seyn, öffentlich zu warnen?
Campe.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Friedrich Oest: Wie man Kinder und junge Leute vor dem Laster der Unzucht verwahren könne. Wien 1787, Seite 47. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Laster_der_Unzucht_(Oest)_047.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)