Seite:Laster der Unzucht (Oest) 097.jpg

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sind nur vier Fälle bekannt, wo unverführte Kinder sich der Umstände bewust waren, die sie auf dieses Laster leiteten. Die drei ersten, hier folgenden, sind mir mitgetheilt und das letzte habe ich selbst erlebt.

Ein schon ziemlich erwachsener Knabe, E. der der Selbstschändung seit einer Zeit von vier Monaten so rasend ergeben war, daß er sich die Epilepsie dadurch zugezogen hatte, gestand dem Arzte, daß er dazu durch einen Hund veranlaßet wäre, den er alle Abend mit sich ins Bett zu nehmen und unter der Decke schlafen zu laßen pflegte. Der Hund hätte ihn an den reizbarsten Theilen seines Körpers, während daß er geschlafen hätte, geleckt, und er wäre durch eine wollüstige Empfindung aufgeweckt worden. Er hätte dieses nachher auch wachend wiederholt gelitten, und sey endlich darauf gefallen, sich an allen Orten und zu allen Zeiten diesen Reiz selbst zu verschaffen.

Ein Mann F. der im 28ten Jahr an der Schwindsucht starb und der sich sogar auf seinem Krankenbette schwächte, bekannte, daß er als 14jähriger Jüngling zuerst wollüstige Gefühle bei sich erregt habe; und zwar auf die Art. Er hätte die Gewohnheit gehabt, beim Lesen oder

Empfohlene Zitierweise:
Johann Friedrich Oest: Wie man Kinder und junge Leute vor dem Laster der Unzucht verwahren könne. Wien 1787, Seite 97. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Laster_der_Unzucht_(Oest)_097.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)