Seite:Laster der Unzucht (Oest) 258.jpg

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7. Daß man in dieser Belehrung so weit gehe, als man nach den Fähigkeiten eines jeden Kindes gehen kann. Je mehr sie von der Sache wissen, je zweckmäßiger, weiser und wundervoller wird ihnen das Ganze. Es kann keinen Fall geben, wo eine eingeschränkte Kenntniß mehr nützen sollte, als eine vollständige. Je mehr Kinder auch von Andern auf eine gute Art davon erfahren, je weniger haben sie sich selbst zu enträthseln. Das Bestreben, sich selbst über alles Aufklärung zu verschaffen, wird man nicht verhindern können, wenn man sie einmal mit etwas bekannt gemacht hat. Doch kann man ihnen nicht alles auf einmal sagen, was sich über die ganze Materie nützliches sagen läßt. Man mag ihnen übrigens auch das Wenigste sagen wollen, so erhellet aus dem Zweck dieses Unterrichts, daß Kenntniß von dem Actuellen des Zeugungsgeschäfts und was dabei vorgehe, das Wenigste sey. Ohne dies werden sie von den Lastern der Unkeuschheit keinen bestimmten Begriff erhalten können.

8. Daß dieser Unterricht von Zeit zu Zeit wiederholt werde, damit die Jugend immer

Empfohlene Zitierweise:
Johann Friedrich Oest: Wie man Kinder und junge Leute vor dem Laster der Unzucht verwahren könne. Wien 1787, Seite 258. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Laster_der_Unzucht_(Oest)_258.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)