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Verdienste erworben hat. Er wirkte ganz im Geiste seines verstorbenen Lehrers fort und hielt, wenn er auch äusserlich sich dem Papste unterwürfig zeigte, dennoch zur gregorianischen Kirche, wie überhaupt seine ganze Wirksamkeit einen nationalen Charakter hatte. In Folge seiner Hartnäckigkeit, mit der er auf der Befolgung der von Mechitar vorgeschriebenen Grundsätze bestand, kam es unter den Mönchen zur Entzweiung und mehrere von ihnen, die die entgültige, aufrichtige Unterwerfung unter die Oberhoheit der römischen Kurie anstrebten, schieden aus dem Kloster aus und gründeten in Triest eine Filiale. Diese und andere Zwischenfälle erregten von neuem das kaum eingeschlummerte Misstrauen des päpstlichen Stuhles und Melkonian wurde trotz seiner grossen Verdienste in jeder Auszeichnung umgangen und starb 1800 in einem Alter von 100 Jahren als gewöhnlicher Mönch. Für die wissenschaftlich-litterarische Thätigkeit des Ordens sorgte er nicht minder als Mechitar, und um die Herausgabe von Büchern zu erleichtern, kaufte er im Jahre 1788 die beste damals in

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Arthur Leist: Litterarische Skizzen. Wilhelm Friedrich, Leipzig [1886], Seite 99. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:LeistLitterarischeSkizzen.pdf/103&oldid=- (Version vom 1.8.2018)