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und die Zahl der von den Wienern herausgegebenen Übersetzungen deutscher Werke ist ziemlich bedeutend.

Von grossem Werte sind die Arbeiten der Mechitaristen auf dem Gebiete der Sprachwissenschaft, was bei der auffallenden Leichtigkeit, mit welcher die Armenier fremde Sprachen erlernen, wohl niemand befremden wird. Hauptsächlich wurde von ihnen die armenische Sprache, die türkische, französische, italienische und englische, weniger die deutsche betrieben. Für alle diese Sprachen haben sie gute Grammatiken und Wörterbücher verfasst, unter denen das armenische „Wörterbuch der Wörterbücher“ als ein wahrer Schatz obenan steht.

Im Ganzen genommen haben die Mechitaristen geradezu eine Litteratur geschaffen, denn diese Benennung verdient wohl mit Recht eine Sammlung von mehr als acht hundert alle Wissenschaftszweige umfassenden Werken, von denen fast kein einziges wertlos ist, denn sie wussten stets nur das Gediegene aus fremden Sprachen zu wählen und bewiesen bei der Abfassung von Originalwerken nicht nur Tüchtigkeit, Talent, sondern auch seltene Gelehrsamkeit

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Arthur Leist: Litterarische Skizzen. Wilhelm Friedrich, Leipzig [1886], Seite 111. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:LeistLitterarischeSkizzen.pdf/115&oldid=- (Version vom 1.8.2018)