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nicht vergeblich gerufen zu haben, denn von allen Orten des Orients, wo nur Armenier wohnen, wurden ihm Unterstützungen zugesandt, die er dann ohne Unterschied der Religion und Nationalität unter die Notleidenden verteilte. Dieser Edelmut erwarb ihm nun auch die Liebe und Achtung der Türken und Kurden und der ihm bis dahin feindlich gesinnt gewesene Pascha von Wan wurde durch seine Menschenliebe bis zu Thränen gerührt.

Als endlich die Hungersnot vorüber war, machte sich Chrimian daran, durch die Hebung der Landwirtschaft die ökonomische Lage seiner Heimat zu bessern und gründete in Warak bei Wan eine Ackerbauschule, deren Leitung er einem in Deutschland erzogenen Armenier anvertraute.

Auch heute noch, obgleich schon dem Greisenalter nahe, ist dieser Vater seines Volkes für das Gemeinwohl wie kaum ein zweiter thätig und arbeitet im Innern Armeniens rastlos an der Hebung der Kultur und Förderung der Volksaufklärung.


Empfohlene Zitierweise:
Arthur Leist: Litterarische Skizzen. Wilhelm Friedrich, Leipzig [1886], Seite 173. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:LeistLitterarischeSkizzen.pdf/177&oldid=- (Version vom 1.8.2018)