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führen auf Juden und die Juden – – – – –

Folgende Körperteile des ermordeten Ernst Winter fehlen heute noch und werden voraussichtlich nie mehr zum Vorschein kommen: der linke Arm, der rechte Unterschenkel vom Knie ab, das ganze linke Bein (Ober- und Unterschenkel), die Füße und die Bauch-Eingeweide.


Die Kleiderfunde.

Zehn Monate waren seit der Mordthat ins Land gegangen. Prozesse verschiedenster Art, die mit dem Verbrechen direkt oder indirekt zusammenhingen, hatten sich in Konitz und anderen Städten

[Eingefügtes Bild:]
Fundstelle der Hose.
[Siehe: Scan: Der Blutmord in Konitz, S. 12]

Westpreußens und Pommerns abgespielt. Die Herren Wehn und Braun hatten ihre Aufklärungsthätigkeit längst eingestellt. Der Erste Staatsanwalt Settegast war versetzt und hatte als Amtsnachfolger Herrn Schweigger erhalten. Von den Mördern war behördlicherseits immer noch keine Spur entdeckt. Da ereigneten sich plötzlich Vorfälle, die die kühnste Phantasie nicht hätte ersinnen können.

Am 9. Januar 1901, vormittags, fanden Spielleute des in Konitz stationierten Militärkommandos in einer Tannenschonung unweit der Stadt an der nach Zechlau führenden Chaussee zwischen dem Schützenhause und dem Vergnügungsorte Wilhelminenhöhe ein Jackett und eine Weste. Neben diesen zusammengerollt an einem Dornenbusche liegenden Kleidern flatterte von einer kleinen Tanne ein etwa 10 Zentimeter langes Stück eines Taschentuches

Empfohlene Zitierweise:
Max Liebermann von Sonnenberg: Der Blutmord in Konitz. Deutschnationale Buchhandlung und Verlags-Anstalt, Berlin 1901, Seite 12. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Liebermann-_Blutmord_Konitz-_p012.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)