Seite:Literarischer Verein Stuttgart IX 034.png

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VORWORT.


Vorliegende Sammlung von Küchenrecepten, denn ein Kochbuch kann man diese unzusammenhängend aneinandergereihten Vorschriften nicht nennen, gehört dem XIV. Jahrhundert an, und ist der, nunmehr auf der königlichen Universitätsbibliothek zu München liegenden, reichhaltigen Würzburger Pergamenthandschrift entnommen. Sie besteht aus zwei in Grösse und Gestalt ungleichen Theilen; der erste umfasst die durch das Incipit: „dis buch sagt von guter spise“ – und das Explicit: „dis ist ein gut lere von guter spise“ – deutlich bezeichnete erste Sammlung. Der zweite Theil besteht aus nachträglich und zufällig an jene angefügten Küchenrecepten, welche auch theilweise blosse Wiederholungen der in der ersten Sammlung enthaltenen Vorschriften sind. In den durch die Thätigkeit des literarischen Vereins bisher veröffentlichten Documenten des Mittelalters und seiner Neige sind schon verschiedene Seiten des letztern repräsentirt worden: das kirchliche Leben in Felix Faber’s Reise nach Palästina und auch in Closener’s Strassburgischer Chronik, das ritterliche in Georg’s von Ehingen Reisen, das dichterische in der Weingartner Liederhandschrift, und das kaufmännische in Ott Ruland’s Handlungsbuch. Sed nostra omnis vis in animo et corpore sita est; daher mag hier wol den Vorschriften ein Plätzchen

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Verschiedene: Bibliothek des Literarischen Vereins in Stuttgart (Band IX). Stuttgart, 1844, Seite 34. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Literarischer_Verein_Stuttgart_IX_034.png&oldid=- (Version vom 10.11.2018)