Seite:Literarischer Verein Stuttgart IX 294.png

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
36.
     Gv̊ten lv͛ten wil ich kvnden§     (H. 2, 168a)

waz mir liebez ist geschehen.
die bœsen mir dc missewenden
wold ich inder rede veriehen
die wil ich vermiden obe ich kan
mirs getrǒmet ab der gv̊ten nv scheine mirs ein selic man.

37.
Sol ich ir den trovm betvten

wie dc er gevuͤget si.
dar zv̊ bitte ich gv̊te lvͤte
ein valscher lip der ste hin bi.
des nemet alle vil innecliche war.
sol mir liep da von geschen dc er vns iht verkere gar.

38.
Min[1] stimme hiez mich vro beliben(H. 2, 168b)

vnd in hohem mv̊te leben
si grv̊zte mich von einem wibe[2]
wan si zetrost ist mir geborn.
vor aller vrowen gimme ein svnne got hat niht stvnde an dir verlorn.

39.
La mich noch ein lv͛zzel sprechen

von der lieben frowen min
mir mohte niht gebresten[3]
mohte ich noch in trǒmen sin
ofte bi ir so wolte ich rv͛we lan.
vnd vil vnsenfte pine die ich von der gv̊ten han.

40.
Sold ich mich von schvlden vroiwen

alse wunneclicher stvnt
mir erkvnde niht gedrowen
sit daz mir so sv̊zer mvnt
mit liebe hat gekvndet hohen mv̊t
dc ich slief in seneder leide sprechet alle ez si mir gv̊t.




  1. Lies Ein.
  2. Darnach fehlt eine Zeile, auch in der Pariser Hs.
  3. Lies gebrechen.
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Bibliothek des Literarischen Vereins in Stuttgart (Band IX). Stuttgart, 1844, Seite 294. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Literarischer_Verein_Stuttgart_IX_294.png&oldid=- (Version vom 7.1.2019)