Ludwig Anzengruber: Der Pfarrer von Kirchfeld. Aus: Ludwig Anzengrubers sämtliche Werke. Band 2 | |
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Vetter. Also, Herr Amtsbruder, lassen Sie sich das Kind recht empfohlen sein.
Hell (zu Annerl). Du denkst brav.
Annerl. I weiß’s nit, aber recht wird’s wohl sein.
Vetter (stärker). Herr Amtsbruder!
Hell. Recht und brav! (Drückt ihr die Hand und sie stehen schweigend in Gruppe.)
Vetter. Herr Amtsbruder! (Kleine Pause – ängstlich beiseite.) O du lieber Gott, rechne mir’s nicht an, wenn ich da etwa eine Dummheit gemacht haben sollte – du weißt es ja, ich habe es … nach bestem Wissen und Gewissen getan!
Dekoration: Der Garten des Pfarrhofes, den Hintergrund bildet das einstöckige Gebäude, an der Seite rechts läuft ein niederer Zaun hin, links vorne ist eine offene Laube mit Tisch und Stühlen.
An der rechten Seite des Tisches auf einem Stuhle, das Spinnrad vor sich, sitzt Brigitte, an der linken Annerl, vor sich auf dem Tische einen Sack mit Linsen, aus dem sie eine Handvoll nach der andern herausnimmt, klaubt und dann in ein sogenanntes „Schwingerl“, das ihr zu Füßen steht, hinabstreift.
Annerl (singt).
- Lied.
- Zwei kirschrote Backerln,
- Zwei Äugerln wie d’ Stern,
- A Naserl, a Göscherl,
- Das zsamm macht a Dern!
Ludwig Anzengruber: Der Pfarrer von Kirchfeld. Aus: Ludwig Anzengrubers sämtliche Werke. Band 2. Wien 1922, Seite 47. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ludwig_Anzengrubers_s%C3%A4mtliche_Werke_II_047.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)