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Ludwig Anzengruber: Der Pfarrer von Kirchfeld. Aus: Ludwig Anzengrubers sämtliche Werke. Band 2


War in großen Nöten,
Hat en Vatern beten:
Därf ich ’s Büaberl liebn? –
Nit dran denken, sagt er, bitt mir’s aus,
Jag dich auf der Stell in d’ Welt hinaus!
Wußt nix anzufangen,
Is zum Herrgott gangen:
Därf ich ’s Büaberl liebn? –
Ei, ja freili, sagt er, und hat glacht,
Wegn en Büaberl hon ich ’s Derndl gmacht!

Brigitte (scheltend). Mach fort, ich hab noch anders für dich z’ schaffen – Schand gnug, daß man dich zu allem extra einspannen muß!

Annerl. Ich weiß mich nicht aus mit dir, Brigitt, – sonst warst allweil freundlich und seit heut fruh bist so zwider!

Brigitte. Ah, hat dir das leicht wer gsagt oder merkst’s von selber?

Annerl. Du weißt nit, wie weh du mir mit solchene Reden tust! Wärst allweil so grantig gwesn, so hätt ich mir denkt, du bist wie andre alte Weibsleut oft tramhappert und weißt selbn nit, warum; aber so schmerzt mich’s doppelt, weil ich seh, ’s ist dein Will, daß d’ mi kränkst.

Brigitte. Mach fort, sag ich! (Losplatzend.) Dich hat a der leidige Teixel ins Haus gführt!

Annerl. Wann d’ deutsch mit mir redest, gäb ich dir Red und Antwort, aber spanisch versteh ich net.

Brigitte. Na, ganz deutsch: mußt ’s Kreuzl,

Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Anzengruber: Der Pfarrer von Kirchfeld. Aus: Ludwig Anzengrubers sämtliche Werke. Band 2. Wien 1922, Seite 63. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ludwig_Anzengrubers_s%C3%A4mtliche_Werke_II_063.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)