Ferner gehört in diese Ordnung:
Der Hase (Lepus gespictus Cuvier) ist der Spatz unter den Nagethieren. Er ist sehr schnell und furchtsam. Ihm verdanken wir den delicaten Hasenbraten mit Salzkartoffeln und Preiselbeeren. Das Fell bekommen gewöhnlich die Dienstboten.
Die Augen des Hasen sitzen so weit draußen, daß sie beinahe nicht mehr drinnen sitzen, und er deßhalb auch von hinten sehen kann, was vorne geschieht. Nichts desto weniger gibt es auch Hasengattungen, denen die Augen nicht soweit draußen sitzen, z. B. das Zebra. –
Der Hase schläft bekanntlich mit offenen Augen, was Viele damit erklären wollen, daß ihm von der Natur das Fell so spärlich zugemessen worden ist, daß, würde er die Augen schließen, sein Fell weiter rückwärts zerreißen müßte.
Das Nöthige über seinen Tod siehe unter Hund.
Den Hasen fängt man auf leichte Manier, indem man auf die Jagd geht und Dunst ladet. Kommt Herr Lampe gegangen, nimmt man die Flinte und schießt ihm vor der Nase in’s Feld. Bis er sich aber den Staub aus den Augen reibt, den er bei dieser Gelegenheit zu sehen kriegt, hat man ihn längst im Büchsenranzen.
Franz Bonn: Lustige Naturgeschichte oder Zoologia comica. Braun & Schneider, München [1877], Seite 35. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lustige_Naturgeschichte_oder_Zoologia_comica.djvu/47&oldid=- (Version vom 1.8.2018)