Seite:Luther Das Newe Testament Deutzsch 037.jpg

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Zv der zeyt kam das geruchte von Jhesu fur den vierfursten Herodes, 2Marci. 6.
Luce. 3.
(vier furst) Judea mitt yhr zu gehor was in vier herschafften teylt, da her man die hern tetrachas, das ist vierfursten nennet vnnd er sprach zu seynen knechten, dißer ist Johannes der teuffer, Er ist von den todten auff erstanden, dar vmb ist seyn thun so gewaltig. 3 Denn Herodes hatte Johannem griffen, gebunden vnd yns gefengnis gelegt, von wegen der Herodias seynes bruders Philipps weyb, 4 denn Johannes hatte zu yhm gesagt, Es ist nit recht, das du sie habest. 5 vnd er hette yhn gern todtet, furcht sich aber fur dem volck, denn sie hielten yhn fur eyn propheten. [68] 6 Da aber Herodes seynen iars tag begieng, da tantzete die tochter der Herodias fur yhnen, vnd das gefiel Herodes wol, 7 darumb verhies er yhr mit eynem eyde, er wollt yhr geben, was sie foddern wurde, 8 vnnd als sie tzuuor von yhrer mutter zugericht war, sprach sie, gib myr her auff eyn schussell das hewbt Johannis des teuffers, 9 vnnd der konig wart trawrig, doch vmb des eydis willen vnd der, die mit yhm zu tisch sassen, befalh ers zu geben, 10 vnd schickt hynn vnnd enthewptet Johannes ym gefencknis, 11 vnnd seyn hewbt wart hertragen auff eyner schusselln, vnnd dem meydle gegeben, vnnd sie brachts yhrer mutter. 12 Da kamen seyne iunger, vnnd namen seynen leyp, vnnd begruben yhn, vnnd kamen vnd verkundtigeten das Jesu.

13 Da das Jhesus horete, weych er von dannen auff eynem schiff, ynn eyne wuste alleyne, vnd da das das volck horete, folgete es yhm nach zu fusß aus den stetten, 14 vnnd Jhesus gieng erfur, vnd sahe das grosse volck, vnd es iamerte yhn der selbigen vnnd heylete yhre krancken, 15 Am abent aber, tratten seyne iunger zu yhm, vnd sprachen, ditz ist eyne wuste, vnd die nacht fellt daher, las das volck von dyr, das sie hyn ynn die merckte gehen, vnnd yhnen speyse kauffen, 16 Aber Jhesus sprach zu yhn,Marci. 6.
Luce. 9.
Johan. 6
Es ist nitt not das sie hyn gehen, gebt yhr yhn zu essen, 17 sie sprachen, wyr haben hie nichts denn funff brot vnnd zween fisch, 18 vnd er sprach, bringt myr sie hye her, 19 vnd er hieß das volck sich lagern auff das gras, vnd nam die funff brott vnnd die zween fisch, vnd sahe auff gen hymel, vnnd sprach den segen vnd brach die brott, vnd gab sie den iungern vnd die iunger gaben sie dem volck, 20 vnd sie assen alle vnd wurden satt, vnd huben auff was vberig bleyb von brocken, zwolff korbe voll. 21 Die aber gessen hatten, der waren bey funff tausent man, on die weybe vnnd kindt.

22 Vnd als bald treyb Jhesus seyne iunger, das sie ynn das schiff tratten vnd fur yhm widder hervber furen, bis er das volck von sich liese, 23 vnd da er das volck von sich gelassen hatte, steyg er auff eynen berg alleyne, das er bette, vnd am abent, war er alleyn daselbs,Marci. 6.
Joh. 6.
24 vnnd das schiff war schon mitten auff dem meer, vnd leyd nodt von den wellen, denn der wind war yhn widder.Die nacht teyltt man vorzeytten in vier wachte, der igliche drey stund hatte. 25 Aber ynn der vierden nachtwache, kam Jhesus zu yhn vnd gieng auff dem meer, 26 vnd da yhn die iunger sahen auff dem meer gehen, erschracken sie, [70] vnd sprachen, Es ist eyn spugniß, vnd schryen fur furcht, 27 Aber als bald redte Jhesus mit yhn, vnd sprach, seyd getrost, ich byns, furcht euch nicht.

Empfohlene Zitierweise:
Martin Luther: Das Newe Testament Deutzsch. [Melchior Lotther d. J. für Christian Döring und Lukas Cranach d. Ä.], Wittenberg 1522, Seite 31. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Luther_Das_Newe_Testament_Deutzsch_037.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)