Seite:Luther Das Newe Testament Deutzsch 086.jpg

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Matth. 24.
Daniel. 9.
14 Wenn yhr aber sehen werdet den wusten grewel (von dem gesagt hatt der prophet Daniel) das er stehet, da er nicht soll (wer es lieset, der vernem es) als dann, wer ynn Judea ist der fliehe auff die berge, 15 vnd wer auff dem dach ist, der steyge nicht ernyder yns haus, vnd kome nicht dreyn, ettwas zu holen aus dem hause, 16 vnnd wer auff dem feld ist, der wend sich nitt vmb seyne kleyder zu holen, 17 weh aber den schwangern vnd seugern zu der zeyt. 18 Bittet aber, das ewere flucht nit geschehe ym wynter. 19 Denn ynn diesen tagen werden solche trubsall seyn, als nie gewesen sind von anfang der Creaturn, die gott geschaffen hat biß her, vnd als auch nitt werden wirtt, 20 vnd so der herr dise tage nicht verkurtzet hette, wurde keyn mensch selig, aber vmb der auserweleten willen, die er auß erwelet hatt, hatt er dise tage verkurtzt.

Matth. 24.
Luce. 17.
21 Wenn nu yemant zu der zeyt wirt zu euch sagen, sihe, hie ist Christus, sihe, da ist er, so glawbt nicht, 22 denn es werden sich erheben falsche Christi vnd falsche propheten, zeychen vnd wunder thun, das sie auch die auserwelten [192] verfuren, so es muglich were, 23 sehet yhr aber zu, sehet, ich habs euch alles zuuor gesagt.

24 Aber zu der zeyt, nach disem trubsall, werden sonn vnnd mond, yhren scheyn verlieren, 25 vnd es werden die stern vom hymel fallenn, vnd die kreffte der hymel werden sich bewegen, 26 vnnd denn, werden sie sehen des menschen son komen, ynn den wolcken mitt grosser krafft vnd herlickeyt, 27 vnd denn wirtt er seyn engell senden, vnnd wirt versamlen seyne auser weleten von den vier winden, von eynem end der erden bis ans ander.

Matth. 24.
Luce. 2.
28 An dem feygen bawm lernet eyn gleychnis, wenn itzt seyne zweyge safftig werden, vnd bletter gewynnet, so wisset yhr, das der somer nahe ist, 29 Also auch wenn yhr sehet, das solchs geschicht, so wisset, das es nah fur der thur ist, 30 warlich ich sage euch, dis geschlecht wirtt nit vergehen, bis das ditz alles geschehe, 31 hymel vnd erden wirtt vergehen, meyne wortt aber werden nicht vergehen, 32 von dem tage aber, vnd der stunde weys niemant, auch die engel nicht ym hymel, auch der son nicht, sondern alleyn der vater.

33 Sehet zu, wachet, vnd bettet, denn yhr wisset nicht, wenn es zeyt ist, 34 gleych als ein mensch, der vber land zoch, vnd lies seyn haus, vnd gab seynen knechten macht, eynem iglichen seyn werck, vnd gepot dem thurhutter, er sollt wachen. 35 So wachet nu, denn yhr wisset nit, wenn der herr des haus kompt, ob er kompt, am abent, odder zu mitternacht, odder vmb des hanenschrey oder des morgens, 36 auff das er nicht schnell kome, vnd finde euch schlaffend, 37 was ich aber euch sage, das sage ich allen, wachett.

Das viertzehend Capitel.

Matth. 26.
Luce. 22.
Unnd nach zweyen tagen war ostern vnd die tage der sussen brott, vnd die hohen priester vnd schrifftgelerten suchten, wie sie yhn mitt listen griffen, vnd todten, 2 sie sprachen aber, iah nicht auff das fest, das nicht eyn auffruhr werde ym volck.

Empfohlene Zitierweise:
Martin Luther: Das Newe Testament Deutzsch. [Melchior Lotther d. J. für Christian Döring und Lukas Cranach d. Ä.], Wittenberg 1522, Seite 80. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Luther_Das_Newe_Testament_Deutzsch_086.jpg&oldid=- (Version vom 24.10.2016)