Seite:Luther Das Newe Testament Deutzsch 127.jpg

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ersten, Wie viel bistu meynem herrn schuldig? 6 Er sprach, hundert tunnen oles, vnd er sprach, Nym deyn brieff, setze dich vnnd schreyb flugs funfftzig, 7 Darnach sprach er zu dem andern, du aber wie viel bistu schuldig? Er sprach hundert malder weytzen, vnd er sprach zu yhm, nym deynen brieff, vnd schreybe, achtzig, 8 vnd der herre lobete den vngerechten haußhalter, das er kluglich than hatte, Denn die kinder diser weld sind kluger, denn die kinder des liechts, ynn yhrem geschlecht, (Mammon) Mammon ist Ebreysch מהומה‎ vnd heyst reychtumb.9 Vnd ich sage euch auch, macht euch freunde mit dem vngerechten Mammon, auff das, wenn yhr nu darbet, sie euch auffnemen ynn die ewigen hutten.

10 Wer ym geringsten trew ist, der ist auch ym grossen trew, vnnd wer ym geringsten vnrecht ist, der ist auch ym grossen vnrecht, 11 Szo yhr nu ynn dem vnrechten Mammon nicht trew seyt gewesen,(vnrecht) Mammon heyst er vnrecht, darumb das er vnrechtem brauch vnterworffen ist, vnnd frembd, darumb, das er nit bleybt, wie das geystlich gutt, das ewig vnser vnd warhafftig ist. Trew seyn ynn dem Mammon, ist seyn gottlich brauchen zu des nehisten nutz, wer das nit thut, wirt viel weniger ym geystlichen trew seyn, ia er wirt keyns haben. wer will euch das warhafftige trawen? 12 Vnd so yhr ynn dem frembden nit trew gewesen seyt,Matth. 6. wer will euch geben, das ihenige das ewr ist? 13 Keyn haußknecht kan zweyen herrn dienen, Entweder er wirt eynen hassen, vnd den andern lieben, oder wirt eynem anhangen, vnd den andern verachten, yhr kundt nicht Gott sampt dem Mammon dienen.

14 Das alles horeten die phariseer, die waren geytzig, vnd spotten seyn, 15 vnd er sprach zu yhnen, yhr seytts, die yhr euch selbs rechtsfertiget fur den menschen, Aber Gott kennet ewre hertzen, denn was hoch ist vnter den menschen, das ist eyn grewel fur gott.

Matth. 11.
Matth. 5.
Matth. 19.
16  Das gesetz vnd die propheten weyß sagen bis auff Johannes, vnd von der zeyt an, wirtt das reych Gottis durchs Euangelion prediget, vnd yderman dringt mit gewallt hyn eyn. 17 Es ist aber leychter das hymel vnd erden vergehen, denn das eyn tuttel am gesetz falle. 18 Wer sich scheydet von seynem weybe vnd freyet eyn andere, der bricht die ehe, vnd wer die abgescheydene von dem man freyet, der bricht auch die ehe.

19 Es war aber eyn reycher man, der kleydet sich mit purpur vnd kostlichem lynwadt, vnd lebet alle tage herlich wol, 20 Es war aber eyn armer, mit namen Lazarus, der lag fur seyner thur, voller schweren, 21 vnnd begeret sich zu settigen von den brosamen, die von des reychen tisch fielen, Doch kamen die hund, vnd leckten yhm seyne schweren, 22 Es begab sich aber, das der arme starb, vnd wart getragen von den Engelen ynn Abrahams schoß, der reyche aber starb auch, vnd wart ynn die helle begraben.

[288] 23 Als er nu ynn der quall war, hub er seyne augen auff, vnd sahe Abraham von fernen vnnd Lazarum ynn seynem schoß, 24 rieff vnd sprach, vater Abraham, erbarme dich meyn, vnd sende Lazarum, das er das eußerst seynes fingers yns wasser tauche, vnd kule meyne zungen, denn ich leyde grosse peyn ynn diser flammen, 25 Abraham aber sprach, gedenck, son, das du guttis empfangen hast ynn deynem leben, vnd Lazarus dagegen hatt boses empfangen, Nu aber wirt er getrostet, vnd du wirst gepeyniget, 26 vnd vber das alles ist zwisschen vns vnnd euch eyn grosse klufft befestiget, das die da wollten von hynnen hyn ab

Empfohlene Zitierweise:
Martin Luther: Das Newe Testament Deutzsch. [Melchior Lotther d. J. für Christian Döring und Lukas Cranach d. Ä.], Wittenberg 1522, Seite 121. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Luther_Das_Newe_Testament_Deutzsch_127.jpg&oldid=- (Version vom 24.10.2016)