Seite:Luther Das Newe Testament Deutzsch 306.jpg

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seyn selbs erkentnis, 18 vnd erleuchtete augen ewers verstentnis, das yhr erkennen mugt, wilche da sey die hoffnung ewres beruffs, vnnd wilcher sey der reychthum des herlichen erbes an seynen heyligen, 19 vnd wilche da sey die vbirschwengliche grosse seyner krafft an vns, die wir glewbt haben, nach der wirckung seyner mechtigen sterck, 20 wilche er gewirckt hat ynn Christo, da er yhn von den todten aufferweckt hat, vnd gesetzt zu seyner rechten, ym hymlischen wesen, 21 vbir alle furstenthum, gewalt, macht, hirschafft, vnd alles was genant mag werden, nicht alleyn ynn dißer welt, sondern auch ynn der zukunfftigen, 22 Vnd hat alle ding vnter seyne fusse gethan, vnnd hat yhn gesetzt fur allen dingen zum hewbt der gemeynen,(erfullet) Christus ist vnnd wirckt alle werck, ynn allen creaturn, Darumb ist seyn alle creatur voll, also ist auch seyne gemeyne Christenheyt seyne fulle, die sie sampt yhm ein gantzer leyb vnd volliger hauffe ist. 23 wilche da ist seyn leyb vnd die fulle, des, der alles ynn allen erfullet.

Das Ander Capitel.

Vnd auch euch, da yhr tod waret, durch geprechen vnd sunde, 2 ynn wilchen yhr weyland gewandelt habt, nach dem laufft diser welt, vnd nach dem fursten der vbirkeyt, die ynn der lufft regirt, nemlich nach dem geyst, der da seyn werck hat ynn den kindern des vnglawbens, 3 vnter wilchen wyr auch[1] alle weyland vnsern wandel gehabt haben, mit lusten vnsers fleyschs, vnd thaten den willen des fleyschs vnd der vernunfft, vnnd waren auch kinder des zorns von natur, gleych wie die andern.

4 Aber Got, der da reych ist von barmhertzickeyt, durch seyne grosse liebe, da mit er vnns geliebt hatt, 5 da wyr tod waren ynn den sunden, hat er vns sampt Christo lebendig gemacht (Denn aus gnade seyt yhr selig worden) 6 vnd hat vns sampt yhm aufferweckt, vnd sampt yhm gesetzt ynn das hymelisch wesen, durch Jhesum Christ, 7 auff das er ertzeigte ynn[2] den zukunfftigen zeytten, [196] den vbirschwencklichen reychtumb seyner gnade, mit seyner freuntlicheyt vbir vns, durch Jhesum Christ. 8 Denn aus gnade seyt yhr selig worden, durch den glawben, vnd dasselb nicht aus euch, Es ist Gottis gabe, 9 nicht aus den wercken, auff das sich nicht yemand rhume. 10 Denn yhr seyt seyn werck, geschaffen durch Jhesum Christ zu guten wercken, zu wilchen Got vns zuuor bereytet hat, das wyr drynnen wandeln sollen.

11 Darumb gedenckt dran, das yhr, die yhr gewesen seyt weyland heyden nach dem fleysch, vnd die vorhaut genennet wurdet, von den, die genennet sind beschneyttung nach dem fleysch, die mit der hand[3] geschicht, 12 das yhr zu der selben zeyt waret on Christo, darumb yhr frembd gehalten waret von der burgerschafft Jsrael, vnd waret geste ynn den testamenten der verheyssung, daher yhr keyne hoffnung hattet, vnd waret on Got ynn der welt. 13 Nu aber, yhr die yhr ynn Christo seyt, vnnd weyland ferne gewesen, seyt nu nahe wurden durch das blut Christi.


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Empfohlene Zitierweise:
Martin Luther: Das Newe Testament Deutzsch. [Melchior Lotther d. J. für Christian Döring und Lukas Cranach d. Ä.], Wittenberg 1522, Seite 300. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Luther_Das_Newe_Testament_Deutzsch_306.jpg&oldid=- (Version vom 13.10.2016)