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6. Almanach von Radirungen von Schwind mit erklärendem Text in Versen von Ernst Frh. v. Feuchtersieben. 42 radirte (Rauch- u. Trink-) Epigramme enthaltend. Zürich (Carlsruhe), J. Veith. 1844. 16.
7. Dudelsackpfeifer beim Einsiedler. Rad. h. 0,245, br. 0,185 (um 1845). Abb. bei Haack Nr. 51.
8. Die Pfändung im Weinberge. Orig.-Lith. mit Tondr. qu. fol. (Auf C. G. Börner’s Leipz. K.-Auct., 29. Mai 76).
9. Mann u. Frau am Kamin. Rad. h. 0,075, br. 0,11, nach einem seiner kunstgewerbl. Entwürfe „für Oefen“ vom Künstler radirt. Abb. bei Haack Nr. 131.
10. Promenade vor einer österr. Kleinstadt. Lithographie. Bez: M. Schwind aus Wien 1835. kl. qu. fol. (Vgl. Oelg. Nr. 5).

Mit Vorliebe dem Kunsthandwerk zugetan, schuf Schwind eine grosse Zahl kunstgewerblicher Entwürfe, deren mehrere noch im Besitz der Erben u. in Privathänden sind, viele aber in öffentlichen Sammlungen anregend wirken. So erwarb die Nürnberger Kunstgewerkschule bereits im J. 1865 etwa 25 Entwürfe von Gerätschaften, die mit der Feder u. Sepia, mit Tusche oder auch farbig ausgeführt sind. Eine grössere Reihe von Zeichnungen für Gegenstände des Luxus wie des täglichen Bedarfs bot die Ausstellung des Münch. KV. 1867, der noch weitere Arbeiten des Künstlers folgten.

Eine Schwind-Ausstellung, 211 Nummern umfassend, fand im Frühjahr 1871 im österr. KV. zu Wien statt, die nächste zu Dresden im Juni desselben Jahres. Eine grössere veranstaltete das Freie deutsche Hochstift zu Frankfurt a. M. im Mai 1887. Eine Collectiv-A. Schwind’scher Werke befand sich auf der Münch. JA. 96

Vgl. Aug. Wilh. Müller, Moritz v. Schwind, sein Leben u. künstlerisches Schaffen. Eisenach 1871. – Lukas v. Führich, Moritz v. Schwind, eine Lebensskizze. Leipzig 1871.–H. Holland, Moritz v. Schwind, sein Leben u. seine Werke. Stuttgart 1878. – Friedrich Haack, M. v. Schwind. Mit 162 Abbild. nach Gemälden, Aquarellen, Zeichnungen, Radirungen u. Holzschnitten. Bielefeld u. Leipzig 1898.

Schwingen, Peter, Genremaler, geb. bei Godesberg a. Rh. 1815, besuchte die Düsseldorfer Akad. 1832–45 u. liess sich in Düsseldorf nieder, wo er durch seine dem Volksleben entnommenen Scenen beliebt wurde. Beteiligte sich auch an den von Lorenz Clasen redigirten Düsseldorfer Monatsheften.

1. Die Martinsfeier in Düsseldorf. Gemalt 1837 u. mehrmals wiederholt.
2. 3. Das Dachstübchen, E: KV. f. Rheinl. u. W.; Die Winzerin. E: Prinz Georg v. Hessen. – Beide Berl. ak. KA. 39.
4. Die Weinprobe. – Leipz. KA. 41; Berl. ak. KA. 42.
5. Der kranke Hund, von Kindern gepflegt. (1842). E: KV. f. Rheinl. u. W.
6. Der Sonntag-Nachmittag (vor 1843). E: F. John. Lith. von C. Hahn. gr. fol.
7. Preisschiessen um ein fettes Schwein. – Berl. ak. KA. 44.
8. Der Schmaus nach Gewinn des grossen Loses.– Berl. ak. KA. 44; Münch. KA. 45.
9. Besuch vom reichen Oheim. (1845).
10. Die Pfändung. (1846). – Lübecker KV. (Katharinenkirche), Sommer 47.
11. Das unversteuerte Brot (Ein armes Kind, das ein Brot durch’s Tor tragen will, wird vom Steuerbeamten aufgegriffen). 1847.
12. Die Erwartung. (1847). – Hannov. KV. 49, angek. von Justizrat Stieglitz.
13. Die Not ist vorüber. (Wahrscheinl. ident. mit dem von Wolfg. Müller genannten Bilde: Ein Jude bringt dem Dorfschmied den Gewinn des grossen Loses). – Berl. ak. KA. 48.
14. Der Zahnarzt. (1849).
15. Der heimkehrende Krieger. (1851).
16. Der neue Wein. Ein Weinbauer u. ein Jude im Handel um ein Fass Wein. (1852).
17. 18. Der Lotteriejude; Das grosse Los. Eigentum beider Bilder: Frau J. A. Dröge Wwe. – Bremer A. a. Privatbesitz 63.

Schwoiser, Eduard, Historien- u. Genremaler, geb. zu Brünn in Mähren 1827, war angeblich Schüler des Prof. Ph. Foltz, bildete sich aber meist durch eigene Kraft. Lebte in München.

I. Oelgemälde.

1. Die genesende Mutter. (1856).
2. Graf Albrecht von Habsburg 1249 zum Kreuzzug rüstend, segnet seinen Sohn Rudolf, den spätern Kaiser. (1857).
3. Soldaten. – Münch. KV. 66. Ein Bild „Landsknechte“ befand sich auf der Par. WA. 67.
4. Kaiser Heinrich IV. als Büsser zu Canossa 1077. E: Maximilianeum München.
5. Heilige Familie. – Wiener JA. 86.

II. Cartons.

1. Gründung des Julius-Hospitals in Würzburg durch Julius Echter von Mespelbrunn. Carton zum Cyclus von 145 Wandgemälden, deren Ausführung König Maximilian von Bayern im National-Museum zu München beabsichtigte. – Kölner allg. d. u. histor. KA. 61.
2. Carton zu einem Bilde: Die Kreuzzüge. Lwd. h. 1,25, br. 1,52. Aus der Sammlung Feuchtwanger in München auf Lepke’s Berliner K.-Auct., 1. u. 2. März 98.

III. Fresken.

1. Turnier zu München bei Vermählung Herzog Wilhelm’s V. von Bayern mit Renata von Lothringen. E: München, Nat.-Museum.
2. 3. Fresken im Sitzungssaale des Rathauses zu Landsberg am Lech: Der Jungfernsprung; Ludwig der Bayer verleiht der Stadt Landsberg die Salz- u. Brückenzölle. Beide Fresken im Auftrage der bayr. Regierung zwischen 1875 u. 1878 gemalt.
Zwei andere Bilder im selben Saale malte Ferd. Piloty.
4. Fresken in König Ludwig’s II. Schlössern Hohenschwangau im bayr. Gebirge u. auf der Herreninsel im Chiemsee, welche den Künstler viele Jahre beschäftigten.
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich von Boetticher: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Zweiter Band. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1898/1901, Seite 712. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Malerwerke_des_neunzehnten_Jahrhunderts_Zweiter_Band.pdf/717&oldid=- (Version vom 8.12.2023)