Seite:Meier Volksmärchen aus Schwaben 107.jpg

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hatte, da rasselte und trappelte es in dem Schloß die Treppe herauf, und alsbald gieng die Thür auf und die dreizehn Teufel traten in das Zimmer, wo Hans sich aufhielt; der aber nicht faul, zog sogleich seine Pfeife aus der Tasche und fieng an zu blasen; da mußten sogleich alle dreizehn tanzen und sprangen wie die Narren: je ärger er pfiff, je toller mußten sie sich drehen, das gieng auf Mord und Brand und währte so lang, bis alle dreizehn umfielen und sich rein zu todt getanzt hatten. Dann schlief Hans getrost bis zum Morgen, gieng zum König und sagte: „die dreizehn Teufel liegen im Schloß und sind todt; auch hab’ ich jetzt genug studirt und begehre das, was mir versprochen worden.“ Da wagte es der König nicht länger, den Hans abzuweisen, sondern gab ihm seine Tochter zur Gemahlin und mit ihr ein ganzes Königreich, welches Hans alsdann wohl regierte; und beide junge Eheleute waren sehr froh und glücklich mit einander.

Nach einigen Jahren aber dachte Hans: „ich möchte doch einmal wieder nach Haus und sehen, ob meine Brüder schon da sind und was aus ihnen geworden ist.“ Deshalb legte er seine alten Schäferkleider wieder an, nahm die Schippe in die Hand, verabschiedete sich von seiner Gemahlin und reiste fort. – Als er nun an den Wegweiser kam, wo sie ihre Rohrstöcke mit einander eingesteckt hatten, da war bloß der seinige noch da; den nahm er flink und fröhlich und eilte, daß er damit heimkam zu seinen Brüdern.

Zu Haus aber fragte ihn alsbald der Vater: „Hans, was hast Du denn gelernt?“ „Ich bin ein Schäfer!“ sagte

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Ernst Meier: Deutsche Volksmärchen aus Schwaben. Scheitlin, Stuttgart 1852, Seite 107. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Meier_Volksm%C3%A4rchen_aus_Schwaben_107.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)