Seite:Meier Volksmärchen aus Schwaben 145.jpg

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Karl nach der Größe der Schuld, und als er sah, daß sein Geld hinreichend sei, so gieng er zum Richter und bezahlte den dritten Schuldtheil und erhielt dafür die Leiche, der er nun ein ehrliches Begräbnis zukommen ließ.

Von dem Schiffe seines Vaters konnte er aber gar nichts erfahren, deshalb reiste er bald wieder nach England zurück. Nach einer glücklichen Fahrt landete das Schiff endlich an derselben Küste und in demselben Hafen, wo es auch bei der Hinreise sich eine Weile aufgehalten hatte. Karl begab sich wieder in das Wirthshaus, wo er eine so schöne Aussicht auf das Meer hatte. Da sah er alsbald ein kleines Schiff anfahren, aus dem stiegen zwei Männer und zwei Mädchen heraus und kamen in dasselbe Wirthshaus, in welchem Karl sich aufhielt. – Nachdem sie sich die Tageszeit geboten und einander ausgefragt hatten, wo sie hergekommen und wo sie hin wollten, fiengen sie an zu spielen, und da hatte Karl so großes Glück, daß er ihnen alles Geld, was sie bei sich hatten, abgewann. Darauf sagten jene: „jetzt kauf uns auch die zwei Frauenzimmer ab, daß wir nur weiter kommen können!“ Das that Karl sogleich und gab ihnen, was sie forderten; denn er merkte wohl, daß die Männer Seeräuber waren und die armen hübschen Mädchen irgendwo mit Gewalt weggenommen hatten; und dann schiffte er vergnügt mit ihnen weiter und brachte sie in das Haus seines Vaters.

Der Vater machte ein bitterböses Gesicht, als Karl mit den zwei Mädchen ankam; und weil Karl bestimmt erklärte; daß er die Mädchen niemals verlaßen werde, so verwies

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Ernst Meier: Deutsche Volksmärchen aus Schwaben. Scheitlin, Stuttgart 1852, Seite 145. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Meier_Volksm%C3%A4rchen_aus_Schwaben_145.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)