Seite:Meier Volksmärchen aus Schwaben 233.jpg

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nicht antrifft, und sie ganz unverholen die Mordthat bekannten, so wurden sie zum Tode verurtheilt und zum Richtplatze hinausgeführt. Als sie nun aber geköpft werden sollten, da rief eine unsichtbare Stimme: „halt!“ Und mit einem Male fühlten die Handwerksburschen, daß sie wieder reden konnten und erzählten nun Alles, wie es ihnen ergangen war und wie sie nichts weiter, als die drei Antworten auf alle Fragen hätten geben können; zugleich aber zeigten sie den Richtern an, daß der Wirth selbst den Kaufmann umgebracht und seine Geldsäcke ihm weggenommen habe. Da wurde der Wirth festgesetzt, und als man das Geld mit dem Namen des ermordeten Kaufmanns bei ihm fand und seine Schuld offenbar war, erhielt er seine Strafe; die drei Handwerksburschen aber zogen nach der Angst, die sie ausgestanden, fröhlich von dannen und hatten nun Geld genug ihr Lebenlang.


65. Die drei Wünsche.

Unser Heiland und der heilige Petrus kamen auf ihren Wanderungen eines Abends in ein Dorf und baten einen Mann, der ein großes schönes Haus hatte, um eine Nachtherberge. Der Mann aber wies sie ab und gab ihnen noch böse Worte mit auf den Weg. Da giengen sie zu seinem nächsten Nachbar, der war sehr arm und hatte nur eine

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Ernst Meier: Deutsche Volksmärchen aus Schwaben. Scheitlin, Stuttgart 1852, Seite 233. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Meier_Volksm%C3%A4rchen_aus_Schwaben_233.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)