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Seite:Meyers Universum 1. Band 1. Auflage 1833.djvu/161

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an der Urbarmachung seines Grundstücks und hatte er in Betreff des Bodens gut gewählt, dann sieht er bald durch unglaubliche Fruchtbarkeit den Fleiß seiner Hände so reichlich belohnt, daß er sich ein größeres, bequemeres Haus bauen kann, und das erste dient ihm fortan als Scheune. Noch ein paar Jahre, und auch das zweite, größere wird zu Ställen und Speichern. Der Ansiedler aber errichtet sich ein Wohnhaus von Stein, bequem und stattlich. Wohlhabenheit ist bei ihm eingekehrt, und als Blockhäusler schon ein Freiherr von Rechtswegen, wird er es nun auch dem Aeußern nach. Fast abgabenfrei, durch Nichts in der nützlichen Anwendung seiner Kräfte und seiner Geschicklichkeit gestört, behält er das, was er erwirbt, ganz und ungeschmälert, sein Vermögen wächst von Jahr zu Jahr, Achtung und Vertrauen seiner Mitbürger rufen ihn zu den Ehrenämtern des Gemeinwesens, dem er angehört, kurz er erndtet die Früchte, die in diesem Lande, in welchem man von angeerbten, oder verliehenen Vorrechten, von Monopolen, Privilegien, Geburtsrang und Ehrenzeichen, und ihren Gegensätzen nichts weiß, – der Arbeit sicher beschieden sind. –




XXXV. Die Felsenbrücke in Virginien,
in den Vereinigten Staaten von Nord-Amerika.




Spurlos vergeht der Menschen Pfad in dem Raume der Ewigkeit, wie der des Wanderers durch ein Sandmeer, hinter dem ein leichter Wind die flachen Zeichen seiner Füße verweht. Ein paar Jahrtausende, die zur Ewigkeit wie ein Tropfen zum Weltmeer sich verhalten, dauern, wenn’s hoch kommt, ihre herrlichsten Werke, ihr gefeiertstes Wirken; Alles was vom Menschen kommt, das Größte wie das Kleinste, theilt früher oder später des Vergessens oder Verschwindens gemeinschaftliches Loos. Aber was die Natur in geheimnißvoller Werkstätte Großes gebaut hat, das erhält sich länger.