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Seite:Meyers b11 s0691.jpg

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verschiedene: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage, Band 11


Bezirksämter QKilo­meter QMei­len Ein­wohner Einw. auf 1 QKil.
Ansbach (Stadt u. Bezirk) 642 11,66 47526 74
Dinkelsbühl (St. u. Bez.) 408 7,41 30040 74
Eichstätt (Stadt u. Bezirk) 617 11,20 31559 51
Erlangen (Stadt u. Bezirk) 245 4,45 29546 121
Feuchtwangen 453 8,22 26743 59
Fürth (Stadt) 9 0,16 35455
Fürth (Bezirk) 342 6,21 26496 78
Gunzenhausen 515 9,35 32582 63
Hersbrück 440 7,99 38172 87
Hilpoltstein 521 9,46 24282 47
Neustadt a. A. 493 8,95 32579 68
Nürnberg (Stadt) 11 0,19 114891
Nürnberg (Bezirk) 385 6,99 47755 124
Rothenburg (St. u. Bez.) 472 8,57 27352 58
Scheinfeld 393 7,31 20682 53
Schwabach (Stadt u. Bez.) 561 10,18 40518 72
Uffenheim 552 10,02 32420 59
Weißenburg (St. u. Bez.) 514 9,35 33335 65

Mittelfreie (Mittelvrie), im Mittelalter, namentlich im 13. und 14. Jahrh., eine in Deutschland zwischen Edlen und Gemeinfreien stehende Mittelklasse. Wie nämlich der Sachsenspiegel zwischen Edlen, d. h. den Fürsten und edlen Herren (Dynasten), zwischen Schöffenbarfreien und gemeinen Freien unterscheidet, so findet sich im Schwabenspiegel eine Dreiteilung in Semperfreie oder Höchstfreie, M. und freie Landsassen. Die Mittelfreien (Schöffenbarfreien) hatten vor den letztern die erbliche Berechtigung zum Schöffenamt, Lehnsfolgefähigkeit, Landstandschaftsfähigkeit und Steuerfreiheit voraus.

Mittelgebirge, s. Böhmisches Mittelgebirge.

Mittelgrund, in der Malerei, namentlich bei Landschaften, derjenige Teil einer Darstellung, welcher zwischen dem Vordergrund und dem Hintergrund liegt. Viele Maler legen auf die Behandlung des Mittelgrundes ein großes Gewicht und vernachlässigen zur Verstärkung seiner Wirkung den Vordergrund.

Mittelhochdeutsch, s. Deutsche Sprache (S. 781) und Deutsche Litteratur (S. 735 ff.).

Mittelhuhn, s. Birkhuhn.

Mittelkraft, s. Parallele Kräfte.

Mittelkristall, Kristallgestalt, aus der Kombination des tesseralen Oktaeders und Hexaeders im Gleichgewicht gebildet; vgl. Kristall, S. 233.

Mittell, Karl, Schauspieler, geb. 26. Okt. 1828 zu Wien als Sohn eines Hofburgschauspielers, trat schon als Knabe im Hofburgtheater in Kinderrollen auf, erhielt dann seine Ausbildung für die Bühne besonders durch Fichtner, kam an das Königsstädter Theater zu Berlin und nach einem vorübergehenden Engagement in Riga an das Wallner-Theater zu Berlin, welches ihn zur Entwickelung seiner eigentlichen Begabung, zum Bonvivant- und Konversationsliebhaberfach (Bolz in den „Journalisten“ etc.) führte. Später war er am Dresdener Hoftheater, 1867–76 am Stadttheater zu Leipzig, endlich 1878–84 am Hamburger Thaliatheater thätig; seitdem trat der neuerdings erblindete Künstler nur in Gastrollen auf.

Mittelländische Rasse, s. v. w. kaukasische Rasse (s. Menschenrassen, S. 478).

Mittelländischer Paß, s. Algierscher Paß.

Mittelländisches Meer (Mittelmeer; hierzu die Karte „Länder des Mittelmeers“), bei den Alten Mare internum, bei den spätern Latinisten Mare mediterraneum, das größte Binnenmeer der Alten Welt, welches Europa von Afrika trennt und im O. Asien bespült, und dessen Gesamtfläche bei einer Längenausdehnung von 3860 km und einer mittlern Breite von 670 km (breiteste Stelle zwischen Triest und der Großen Syrte 1665 km) zu 2,608,599 qkm (47,377 QM.) berechnet wird; davon entfallen auf die Inseln 105,046 qkm (1908 QM.). Das Meer steht im W. durch die Straße von Gibraltar mit dem Atlantischen Ozean, im O. durch den Hellespont mit dem Marmarameer und den (künstlich hergestellten) Kanal von Suez mit dem Indischen Ozean in Verbindung und zerfällt in ein größeres Ost- und ein kleineres Westbecken, welche durch die noch unbenannte Meerenge zwischen Sizilien und Afrika verbunden sind. In der westlichen Hälfte unterscheidet man wieder fünf untergeordnete Doppelbecken: das Balearisch-Iberische, das Gallisch-Sardinische, das Ligurisch-Tyrrhenische, das Adriatisch-Ionische, das Sizilische und das Syrtenbecken; in der Osthälfte (bei den Griechen und Türken im allgemeinen Weißes Meer genannt): das Ägeische Meer (Archipel) und das Wasserbecken zwischen Kleinasien und Ägypten, das als Levantisches Meer bezeichnet wird. Viel charakteristischer ist indessen die Scheidung des Mittelmeers in seine Nord- und Südseite, die durch eine von der Südwestspitze Kleinasiens über Kreta und Malta bis zur Straße von Gibraltar gezogene (im allgemeinen den 36. Breitengrad einhaltende) Linie geschieden werden. Während die Küsten der Südseite fast ungegliedert und buchtenarm erscheinen und als einzige bedeutende Insel nur Cypern im äußersten Osten zu nennen ist, zeigt die Nordseite eine so großartige Küstenentwickelung, eine so reiche Fülle von tief einschneidenden Meerbusen und Buchten, vorspringenden Halbinseln, größern und kleinern Inseln, wie sie sich in so kurzer Entfernung kaum anderswo wiederfindet. An dieser Mannigfaltigkeit nimmt die Westküste von Kleinasien einen hervorragenden Anteil. Die drei größten, fast geschlossenen Meere dieser nördlichen Hälfte sind: das Ägeische, das Adriatische und das Tyrrhenische oder Toscanische Meer; zwischen denselben liegen die beiden großen Halbinseln: die Balkanhalbinsel (Griechenland) und die Apenninenhalbinsel; von Inseln erheben sich drei große bei Griechenland: Negroponte, Kreta, Korfu, und drei noch größere bei Italien: Sizilien, Sardinien und Corsica, sowie außerdem eine fast unzählige Menge kleinerer Inseln, die bald in Gruppen (Kykladen, Balearen, Pithyusen etc.), bald isoliert (Thaso, Malta, Elba etc.) auftreten und sichere Stützpunkte für Handel und Verkehr darbieten. Endlich ist noch der sechs großen Meerbusen: des Golfe du Lion, der Busen von Genua, Tarent, Venedig, Lepanto und Salonichi, zu gedenken.

Die Tiefe des Mittelländischen Meers ist sehr verschieden, am bedeutendsten zwischen Kreta u. Alexandria (bis 3345 m) und zwischen Kreta und Sizilien (bis 3970 m, tiefster Punkt unter 32°35′ nördl. Br. und 18°40′ östl. L. v. Gr.); das Adriatische Meer hat ca. 200 m Tiefe, doch zwei Senkungen (bei der Insel Lissa bis 311 m und bei Brindisi bis 1033 m), der westliche Teil bei Sardinien zwischen Frankreich und Afrika (im S. der Balearen) bis 2887 m Tiefe; an der tunesischen Küste beträgt dieselbe kaum 200 m, noch seichter ist das Meer vor dem Nildelta. Der Zufluß zum Mittelmeer aus den umliegenden Erdteilen ist im Verhältnis zu seiner Ausdehnung gering. Es münden in dasselbe aus Europa (außer allerdings sehr zahlreichen Küstenflüssen) nur drei größere Ströme: Ebro, Rhône und Po, dazu drei mittlere: Etsch, Tiber und Maritza, während auf der ganzen afrikanischen und asiatischem Seite der Nil der einzige Zufluß von Bedeutung ist. Bei der geringen Wassermasse, welche diese Flüsse dem Mittelmeer zuführen, würde dasselbe infolge der starken Verdunstung, welcher es nach seiner Lage zwischen

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verschiedene: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage, Band 11. Bibliographisches Institut, Leipzig 1888, Seite 691. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Meyers_b11_s0691.jpg&oldid=- (Version vom 11.9.2024)