Seite:Mittelschule Durlach (Vierordt) 133.jpg

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die Programme des Gymnasiums, die früher immer lateinisch geschrieben waren, und gleichzeitig begann der Gymnasialprofessor Johann Christian Sachs Einzelnes aus der Geschichte unserer speciellen Heimath durch eine ganze Reihe von Programmen zur Kenntniß eines größeren Lesekreises zu bringen[1], also noch ehe Schöpflin (gebürtig aus Sulzburg und früherer Zögling unserer Anstalt, aber schon längst Lehrer der Geschichte an der Straßburger Universität und 1746 Historiograph von Frankreich geworden) im Auftrage Karl Friedrich’s seine Historia Zaringo-Badensis 1763 herauszugeben anfing. Während Sachs den Stoff theils für jene Programme, theils für seine Vorträge über deutsche, namentlich über badische Geschichte sammelte, faßte er den Plan, über letzteren Gegenstand sein fünf Bände starkes Werk, von 1764 an, bekannt zu machen, welches dem Markgrafen nicht 11,000 fl., wie das Schöpflin’sche, sondern Nichts kostete und nach dem Urtheile des gleichzeitigen Spittler wesentliche Vorzüge vor dem Schöpflin’schen besitzt. – Mit der erhöhten Sorgfalt für den historischen Unterricht hängt übrigens auch das zusammen, daß seit 1745 die römischen Alterthümer eine besondere Lection ausmachten und daß seit 1750 Livius endlich in die Reihe der im Gymnasium zu lesenden Autoren trat[2].


Nr. 13 auf Großh. Hofbibliothek.) – Für den Schlußakt vor Ostern 1757 sind neben sechs lateinischen drei deutsche Vorträge angekündigt; der zweitletzte Redner drückt im Namen der übrigen Abiturienten die Gefühle derselben bei dem Abschiede von der Schule, der letzte Redner aber, ein Novize (Untersextaner, vergl. I. 57), den an die Veteranen gerichteten Glückwunsch aus, beide in deutscher Sprache. (Hofbibl., Quartmiscellen tom. 25 Nr. 8.) – Im Herbst 1760 traten bei dem Schlußakte 11 Zöglinge auf, 4 in lateinischer, 4 in deutscher Sprache, die 3 übrigen in griechischer, hebräischer und französischer.

  1. Im deutsch geschriebenen Programme vom Herbst 1754 behandelte Sachs den Ursprung des fürstlichen Hauses Baden (Hofbibl., 35. Band der Quartmiscellen, Nr. 3); in vielen Programmen darauf folgender Jahre das Leben einzelner Markgrafen vom 12. bis 16. Jahrhundert.
  2. Vergl. oben I., 48. 59.