Seite:Mittelschule Durlach (Vierordt) 163.jpg

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[1]. Jedoch gewonnen wurde dadurch nur Wenig; die Oberschulbehörde wies vielmehr einige Monate später die dringende Nothwendigkeit einer viel umfangreicheren Hülfe auf’s klarste nach: Jede der drei überfülltesten Klassen, von denen Eine bereits bis zu 104 Köpfen gestiegen sei, müsse man theilen, also die Klassenzahl von 6 auf 9 erheben, auch den Raum der Realschule vergrößern, damit nicht, wie man im Herbst des verflossenen Jahres 1816 wiederum 17 Schülern den Eintritt habe verweigern müssen, abermals viele Knaben bei dem nächsten Schuljahranfange aus Mangel an Platz zurückzuweisen seien; ferner könne man die zwei Ordnungen dieser Realschule nicht länger ohne Hinzufügung einer dritten bestehen lassen; außerdem bedürfe das Lyceum nicht nur einer Vorbereitungsschule, um in ihr das bei der Aufnahme in die unterste Lycealklasse vorgeschriebene Maß von Elementarkenntnissen gleichförmig beizubringen, sondern auch eines Saales, der für die öffentliche Prüfung und für den Schlußact in keinem der benachbarten Lyceen, wohl aber in der Residenz, fehle. – Bei diesem Anlaß wiederholte im Herbst 1817 der Lyceumsdirector eine frühere Aeußerung, daß nöthigenfalls er das Kapital vorschießen wolle, welches zum Bau des seit 10 Jahren im Projecte liegenden nördlichen Lyceumsflügels erforderlich scheine[2].

Sein Anerbieten wurde durch einen Staatsministerialerlaß vom 4. December 1817 zwar abgelehnt, aber der Bau selbst für nothwendig erkannt und unverzüglich eine Kommission[3] angeordnet


  1. Sie war im mittleren Stockwerke, an der Kirchgasse, wo heut zu Tage das Geschäftszimmer des polytechnischen Physiklehrers und (aus 3 kleineren Zimmern durch Niederreißen der Zwischenwände entstanden) sein Auditorium sich befindet.
  2. Oberkirchenrathsakten, Fasc. Karlsruhe, Lyceumsgebäude 1815 ff. – Akten der Großh. Hofdomänenkammer, Fasc. Domänenverwaltung Karlsruhe, die dortigen Lyceumsgebäude betr. 1808 bis 1824. – Akten der Großh. Baudirection, Fasc. Karlsruhe, Herrschaftliches Bauwesen, Lyceum 1803 bis 1825 und Fasc. 1818 bis 1825.
  3. Diese erste Kommission bestand, außer dem Lyceumsdirector, von Seiten des Ministeriums des Innern aus den Kirchenräthen Sander