Seite:Mittelschule Durlach (Vierordt) 236.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

unserer Lehranstalt, auch noch 1831 und später[1], als Theil unseres Inventariums ausdrücklich bezeichnet, stand jedoch in dem Kabinete selbst vermischt unter jener Mehrzahl. Das Letztere war unbedenklich, so lange der Physiklehrer des Lyceums zugleich Conservator des Kabinets war, scheint aber dem Referenten, welcher die Großherzogliche Staatsministerialverfügung vom 10. Febr. 1831 No. 219 entworfen hat, unbekannt gewesen zu sein. Diese verfügt nämlich: Das der Großherzoglichen Familie eigenthümlich zugehörige physikalische Kabinet dahier wird fernerhin dem Lyceum und dem Polytechnischen Institute zur Benützung belassen. – Außerdem ist in der gleichen Resolution festgesetzt: Alle neuen Instrumente, welche aus den zur Erhaltung des Kabinets und zu neuen Anschaffungen jährlich bestimmten 900 fl vom 1. Juni 1831 an neu erworben werden, gehören den beiden vorgedachten Anstalten eigenthümlich zu. – Nachdem übrigens 5. September 1855 der Conservator des Kabinets seiner Lectionen am Lyceum enthoben worden war, erhielt derselbe durch das Großh. Ministerium des Innern vom 29. Nov. des gleichen Jahres die Vollmacht, dem Physiklehrer des Lyceums die nöthigen Instrumente und Bücher zu leihen, doppelt vorhandene Apparate ihm zur Aufbewahrung im Lyceumslokale auszufolgen, was sodann bis zu einem Betrage von etwa 1800 fl. des ursprünglichen Anschlages wirklich geschehen ist[2]; ferner aus dem Kabinetsfond jenem Lyceallehrer für Versuche und zu Haltung eines physikalischen Journals jährlich 55 fl. zu bezahlen und den Kabinetsdiener anzuweisen, daß dieser dem Dienste des Lycealunterrichts wöchentlich 6 Stunden widme. – Letzterer hat, wie der Conservator, wegen seiner vermehrten Geschäfte am Polytechnischen Institut, 1859 aufgehört, einen Theil


  1. So z. B. noch in den Jahresrechnungen von 1807 fol. 17, 1819 fol. 21 und 1831 auf dem zweitletzten Blatte. Jener Betrag von 3078 fl. 34 kr. steht sogar noch in dem Inventar-Verzeichniß der neurn Jahresrechnungen des Lyceums, z. B. in der von 1853 Seite 359.
  2. Das darüber gefertigte Inventar verdankt das Lyceum dem Herrn Lehramtspraktikanten Traub.