Seite:Mittelschule Durlach (Vierordt) 248.jpg

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vom 12. October 1846 wurde es allen badischen Mittelschulen, wo ein Lokal dazu vorhanden sei, sehr empfohlen und durch unsere Konferenz vom 20. August 1850 wiederholt und dringend begehrt, da jeder Schüler sonstigen Anlaß zu körperlicher Bewegung im Sommer, namentlich auch durch das Baden im Freien[1] und durch den Schwimmunterricht, weit mehr als im Winter habe. Unter Anführung zahlreicher und neuer Gründe hat auch Williard 1857 nachgewiesen, daß dieses Winterturnen eine Hauptbedingung des Gedeihens für den ganzen Turnunterricht sei. Für uns aber bleibt es, so lange die polytechnische Vorschule einen großen Theil des südlichen Lyceumsflügels inne hat, ein frommer Wunsch, dessen Erfüllung selbst viel kleineren Städten des deutschen Vaterlandes gelungen ist.

§. 55. Specielle Vorbereitungscollegien zu Facultäts-Wissenschaften. – Die theologische Bildungsanstalt, die früher unmittelbar mit dem Gymnasium verbunden war, in welcher aber nur bis 1689 das Studium der Theologie absolvirt werden konnte, wurde in Karlsruhe nie mehr hergestellt. Doch lasen fortwährend, von 1724 an bis zu Anfang des 19. Jahrhunderts, hauptsächlich Hof- und Stadt-Geistliche einzelne Collegien über Exegese, Dogmatik und Homiletik, so daß die Zahl der auf einer Universität zuzubringenden Kurse gemindert werden konnte. Unter den theologischen Disputationen, die in dem Gymnasium vorkamen, möge wenigstens Eine beispielsweise angeführt werden, welche einen schon Seite 137 belobten, 19 Jahre alten Exemten zum Verfasser hat: Dissertatio theologica de varia communicandi ratione Dei cum hominibus,


  1. Vergleichen wir das Seite 81 der vorjährigen Programmbeilage citirte Capitel XVII. unserer Gymnasialgesetze von 1705, wo das „verderbliche und am Studieren hinderliche Baden in denen kalten Wassern“ verboten stand, mit einem Generale des Großh. Oberstudienrathes vom 29. Januar 1838. Dieses rechnet „das Baden im Freien unter gehörigen Vorsichtsmaßregeln und den Besuch zweckmäßig eingerichteter Schwimmschulen zu den positiven Mitteln, wodurch neben den gymnastischen Uebungen für die Gesundheit der Schüler gewirkt werden kann“.