Seite:Mittelschule Durlach (Vierordt) 259.jpg

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unterste Lyceumsklasse erst 9- bis 10jährige Knaben aufzunehmen habe; mußte die Vorbereitungsschule, wenn sie fortbestehen wollte, sich auf 3 Jahreskurse ausdehnen, also sich mit den zwei untersten, nunmehr ausgeschiedenen Abtheilungen unseres Lyceums, d. h. mit Decima und Nona nach damaliger Benennung, vereinigen. Das geschah auch, und von 1837 an unterrichteten in den 3 Vorschulklassen neben König auch Rath Koch und andere der Seite 181 genannten Lehrer. Die jetzigen sind Gottlieb Zeuner seit 1844, Wilhelm Hofmann und seit Februar 1849 Ludwig Beck. Die Gesammtschülerzahl aller 3 Klassen war anfänglich 265, erreichte 1840 ihr Maximum mit 267 und betrug später durchschnittlich 200, im jetzigen Jahre 201. Da das Lyceum schon aus Mangel an Raum die meist überfüllte untere Vorschulklasse nicht trennen, wenigstens nicht in 2 Lokalitäten vertheilen konnte, obwohl in ihr während der Jahre 1838, 1839 und 1840 eine Zahl von 104, 100 und 112 Kindern saß; so mußte der Zudrang dadurch gemindert werden, daß in der Vorschule überhaupt gar keine Befreiung von dem 12 Gulden betragenden Schulgelde mehr stattfinden durfte. Jetzt zählt ihre unterste Klasse 91, die beiden oberen 53 und 57 Knaben. – Die Lehrgegenstände sind die der Volksschule; drei lateinische Stunden, welche 1837 noch gestattet und später auf Eine beschränkt wurden, haben im October 1858 ganz aufgehört.

§. 57. Der Schematismus und die Ferien blieben für das 1724 in Karlsruhe eröffnete Gymnasium so, wie wir sie Seite 88 und 89 für die Durlacher Mittelschule angegeben haben. Doch erlebte der Erstere in der Mitte des 18. Jahrhunderts schon in Bezug auf die Zeit, in welcher die Lehrstunden ertheilt wurden, die Veränderung, daß die Morgenlectionen der obersten Kurse nicht mehr um 10 Uhr aufhörten, sondern bis 11 und bald auch bis 12 Uhr dauerten, deßgleichen am Nachmittage statt von 1 bis 3 von 2 bis 4 stattfanden. Der Anfang des Unterrichts war in der Sommerzeit gewöhnlich